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Neues von .ke, .mx und .uk

Einen besonderen Schutz im steten Kampf gegen Rechtsverletzungen hat sich die kenianische Domain-Verwaltung einfallen lassen. In Großbritannien könnte ein neues Online-Archiv für .uk-Domains ebenfalls wertvolle Hilfe gegen Rechtsverletzungen leisten. Und in Mexiko startet man neu durch – hier unsere Kurzmeldungen.

Die kenianische Domain-Verwaltung KENIC greift zu drastischen Mitteln, um Cybersquatting zu bekämpfen: künftig ist es nicht mehr möglich, einen Domain-Namen mit Bindestrich zu registrieren, wenn es bereits eine Fassung ohne Bindestrich gibt; ebenso kann eine Version ohne Bindestrich nicht mehr angemeldet werden, wenn die Domain bereits in Bindestrich-Variante eingetragen ist. Die Anmeldung von domainnames.co.ke blockt auf diese Weise die Domain domain-names.co.ke, und umgekehrt blockt domain-names.co.ke die Domain domainnames.co.ke. Bei aktuell etwa 10.000 .ke-Domains scheint sich das Risiko von Rechtsverletzungen zwar in Grenzen zu halten, für Inhaber von Kennzeichenrechten bietet diese Regelung jedoch Schutz ohne zusätzliche Kosten.

NIC Mexico (Network Information Center Mexico), Registry der Landesdomain .mx, hat eine offizielle Neueröffnung angekündigt. Seit dem 1. Februar 1989 war die Registrierung von .mx-Domains auf der Second Level Ebene ausschließlich Universitäten und sonstigen Bildungseinrichtungen vorbehalten. Als man 1996 die Subdomain .edu.mx einführte, wurde die Second Level Ebene gar geschlossen. Das wird sich jetzt wieder ändern: im Sinne von mehr Nutzerfreundlichkeit und der Förderung des Internets in Mexiko gibt NIC Mexico Domains direkt unterhalb von .mx frei. Anstelle der langen und damit tippfehleranfälligen Endungen wie .com.mx oder .net.mx stehen damit in Kürze attraktive Second Level Domains zur Verfügung. Die Neueröffnung erfolgt in verschiedenen Phasen, um Inhabern existierender .mx-Domains zusätzlichen Schutz zu gewähren. Details will NIC Mexico noch im Februar 2009 bekanntgeben, im Mai soll dann die Neueröffnung eingeleitet werden.

Die „British Library“, Nationalbibliothek des Vereinigten Königreichs und eine der grössten Bibliotheken der Welt, plant ein Internetarchiv für Webinhalte mit .uk-Domain. Nach Angaben der Bibliothekschefin Lynne Brindley befürchtet man ein schwarzes Loch, sollte man nicht bald beginnen, digitale Inhalte für die Nachwelt zu bewahren. So seien beispielsweise über 150 Websites zu den Olympischen Spielen in Sydney mit dem Ende der Spiele verschwunden und nur durch die National Library von Australien erhalten geblieben. Gerade flüchtiges Material unter .uk will die Bibliothek künftig erfassen – mit derzeit etwa acht Millionen .uk-Domains ein ehrgeiziges Projekt. Eine ähnliche Aufgabe nimmt bereits archive.org wahr; derartige Dienste sind gerade bei Rechtsverletzungen ein wertvolles Instrument, da sie festhalten, ob und wie eine Domain genutzt wurde, so dass ein Rückschluss auf ein für das Markenrecht wichtiges Handeln im geschäftlichen Verkehr möglich ist.

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