Ein echter Coup ist VeriSign zum Jahresende gelungen: seit wenigen Tagen darf sich das US-Unternehmen als Registry für .gov-Domains bezeichnen. In Bulgarien kämpft man dagegen verbissen um eine internationalisierte Domain, und in Nordkorea deutet sich die Rückkehr ins Internet an – hier die Kurznews.
Rückschlag für Bulgarien im Streit mit der Internet-Verwaltung ICANN um die Einführung der internationalisierten kyrillischen Variante der Landesendung .bg: Uninet, eine Gruppe von bulgarischen Registraren, ist mit dem Versuch gescheitert, in einer Art Akteneinsichtsgesuch die Gründe für die Ablehnung und die zu Grunde gelegten Kriterien zu erfahren. Ziel war es, auf juristischem Wege gegen die Ablehnung vorzugehen und diesen vorzubereiten. Doch vertragliche Geheimhaltungsklauseln und ein Berufen auf Geschäftsgeheimnisse machen diesem Ansinnen einen Strich durch die Rechnung. Ganz aufgeben will Uninet jedoch nicht, und nun mit einer Gegenvorstellung doch noch an die gewünschte Information gelangen. Hintergrund des Streits ist, dass ICANN eine zu große Ähnlichkeit und Verwechslungsgefahr zwischen der kyrillischen Variante von .bg und der brasilianischen Endung .br befürchtet.
Die nordkoreanische Länderendung .kp steht vor einem Comeback: ging im dritten Quartal 2010 noch die Handvoll registrierter .kp-Domains offline, bereitet die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) nun mit der Einrichtung neuer Name Server die Rückkehr ans Netz vor. Bisher nutzt Nordkorea ein landeseigenes, „Kwangmyong“ getauftes Intranet, das zwar auf .kp-Domains zurückgreift, aber ohne Anbindung an das weltweite Netz ist. Als Technical Contact wird weiterhin die in Köln ansässige KCC Europe GmbH benannt. Eine freie Registrierung unterhalb einer der sieben offiziellen Subdomains ist bisher allerdings nicht möglich.
Prestigeerfolg für VeriSign Global Registry Services: von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt wurde der .com- und .net-Registry zum Jahreswechsel auch die technische Verwaltung der US-Regierungsdomain .gov übertragen. Offenbar seit dem 22. Dezember 2010 listet die IANA-Datenbank VeriSign als offiziellen Technical Contact. Nach unbestätigten Angaben ist der Vertrag mit US$ 3,325 Millionen dotiert. Die .gov-Vergabe selbst bleibt in Händen der General Services Administration (GSA), über die Domains unter .gov zum Preis von US$ 125,– jährlich registriert werden können. Allerdings ist die Anmeldung auf US-Regierungsbehörden beschränkt, was anhand von Urkunden nachgewiesen werden muss.