Dass die Tagespolitik auch in der Welt der Domain-Namen ihre Spuren hinterlässt, zeigt ein aktuelles Beispiel im Zusammenhang mit einer syrischen Internetadresse.
Betroffen ist die in den USA betriebene Website art.sy, die Kunst anbietet. Domain-Namen mit der Endung .sy können aber nur über die National Agency for Network Services (NANS) erhalten werden, die wiederum unter staatlicher Leitung steht. Damit läuft art.sy Gefahr, gegen US-Sanktionen zu verstossen, die gegen Syrien verhängt wurden. Insbesondere betroffen ist die »Executive Order 13582«, die es US-Bürgern untersagt, Investments in Syrien jeglicher Art zu tätigen. Zwar wurde die Domain ursprünglich über Marcaria.com erworben, künftig werden jedoch jährliche Registrierungsgebühren fällig. Damit drohen zivilrechtliche Ansprüche der USA unter anderem in Höhe von bis zu US$ 250.000,–, oder Strafen von bis zu 20 Jahren Gefängnis. Wie schon bei libyschen .ly-Domains gilt: exotische Domain-Endungen mögen besonders reizvoll wirken, sie bergen aber auch besondere Risiken in sich.