ccTLDs

Neues von .tp, .ps und .ae

Gleich mit zwei sehr exotischen country code Top Level Domains beschäftigen wir uns diesen Monat: sowohl die Verwaltungsstellen von Ost-Timor (.tp) als auch Palästina (.ps) vermelden diesmal Neuigkeiten. Und im arabischen Raum bastelt man eifrig an der Einführung internationalisierter Domain-Namen.

Die Domain-Vergabestelle der ehemaligen portugiesischen Kolonie Ost-Timor hat die Registrierung gestoppt. Der Grund liegt in einer Namensänderung: Ost-Timor heisst nunmehr offiziell Timor-Leste, was im Wechsel von .tp hin zur neuen Endung .tl zum Ausdruck kommt. Soweit ersichtlich, sind jedoch bei den Registrierungsregelungen keine Änderungen geplant: nach wie vor sollen .tl-Domains weitestgehend frei erhältlich sein. Die Anmeldung ist wahlweise direkt unterhalb von .tl als auch offiziellen Subdomains wie .com.tl möglich. Auch die Registrierungsgebühren fallen vergleichsweise günstig aus: unterhalb von zehn Domains sind je Adresse US$ 35,–, ab der elften Domain jeweils US$ 25,– zu zahlen. Die Anmeldung erfolgt direkt über die Verwaltungsstelle, wobei unklar ist, wann sie ihre Tätigkeit wieder aufnimmt. Für Anfragen steht ein Provider in Irland unter der eMail-Adresse hostmaster@nic.tp bereit.

Politisch brisant ist das Länderkürzel .ps für Palästina, welches in der IANA-Datenbank als ccTLD für das »besetzte palästinensische Gebiet« geführt wird. Trotz oder gerade wegen der politischen Schwierigkeiten sind .ps-Domains erstaunlich problemlos anzumelden. Die Registrierung ist grundsätzlich frei von Beschränkungen und für Personen wie Unternehmen aus aller Welt direkt unter .ps möglich; auch zahlenmäßige Beschränkungen gibt es nicht. Lediglich einige ausgewählte generische Domain-Namen sind als »premium names« nur zu erhöhten Gebühren erhältlich. Mittlerweile bieten 14 Registrare .ps-Domains an. Die Gebühren variieren je nach Anbieter, bei Orgatech fallen zum Beispiel knapp EUR 70,– im Jahr an. In Streitfällen soll ein eigenes, der UDRP wohl sehr ähnliches Schiedsgerichtsverfahren zur Verfügung stehen; zudem läuft noch eine Sunrise Period, innerhalb derer Inhaber von Marken gleich aus welchem Land ihre Domains bevorrechtigt anmelden können, wie es zum Beispiel VW mit volkswagen.ps bereits getan hat.

Zum Abschluss noch ein Ausblick: UAEnic, das für die Verwaltung der Top Level Domain .ae der Vereinigten Arabischen Emirate zuständige Network Information Center (NIC), hat gegenüber dem Nachrichtendienst gulfsnews.com mitgeteilt, an der Einführung von internationalisierten Domain Namen mit arabischen Schriftzeichen zu arbeiten. Derzeit läuft bereits ein Pilotprojekt, in das neben .ae auch die Länderverwaltungen von Saudi-Arabien (.sa) und Katar (.qa) eingebunden sind. Abdullah Hashim, General Manager von UAEnic, wollte keinen konkreten Starttermin benennen. Das Angebot solle jedoch »in naher Zukunft« zur Verfügung stehen.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top