Dass das Gegenteil von »gut« oft nur »gut gemeint« ist, muss aktuell der westafrikanische Binnenstaat Mali erfahren.
Seit dem 15. Juli 2013 kann zwar jede natürliche oder juristische Person unbegrenzt viele .ml-Domains frei und kostenlos registrieren, sofern sie länger als drei Zeichen sind. Nach Recherchen des britischen Internetunternehmens Netcraft muss die Registry Dot ML Registry ihre Grosszügigkeit aber teuer bezahlen: fast sechs Prozent aller untersuchten .ml-Domains sind gesperrt, da sie zu Phishing-Angeboten führen. Zum Vergleich: die zweitrisikoreichste Endung hinter .ml ist .bt (Bhutan), mit einem Anteil von 0,7 Prozent. Mit ganz ähnlichen Problemen hatte auch .tk zu kämpfen, auch dort setzt die Registry auf ein Kostenlos-Modell. Erst neue Anti-Missbrauchsregelungen, die ein kurzfristiges Abschalten erlaubten, führten dazu, dass Phishing drastisch zurückgedrängt wurde. Allerdings führt das Kostenlos-Modell nicht zwingend dazu, dass Cyberkriminelle angezogen werden: kürzlich galt noch Marokkos GratisEndung .ma als besonders risikoträchtig; dort muss aber der Admin-C sogar seinen Sitz innerhalb des Landes vorweisen.
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