Lange Jahre war Afghanistan ein dunkler Fleck auf der weltweiten ccTLD-Landkarte. Auf Initiative der UN kehrte .af im März 2003 in den Cyberspace zurück, unter anderem mit dem Modell einer unbeschränkten Vergabe.
Doch nach dem Abzug der internationalen Militärpräsenz steht auch .af wieder in Zweifel. Aktuell wird .af vom Ministry of Communications and IT mit Sitz in Kabul verwaltet. Daran hat sich durch die Taliban bisher nichts geändert, auch wenn Domains nicht im Mittelpunkt ihres Interesses stehen dürften. Für den DNS Anycast Service technisch verantwortlich zeichnet Packet Clearing House, ein gemeinnütziges und in San Francisco ansässiges Unternehmen, sowie der tschechische Registry- und Registrar-Dienstleister Gransy. Eine Übertragung des Betriebs von .af auf eine andere Organisation trifft die lokale Community. Der Einfluss von ICANN ist dabei beschränkt auf »ensuring ongoing stability« und die Prüfung, ob die Anfrage »is in accordance with local decision making«; das hat die Internet-Verwaltung vor wenigen Tagen erneut klargestellt. Die rund 6.000 .af-Domains stehen damit vor einer ungewissen Zukunft – nicht anders als das Land selbst.