.eu

Ovidio-Skandal zieht weitere Kreise

Der Skandal um die Suspendierung von rund 74.000 .eu-Domains zieht weitere Kreise: Patrik Linden, Sprecher der in Brüssel ansässigen dotEU-Verwaltung EURid, betonte, dass die derzeitigen Ermittlungen erst der Anfang weiterer rechtlicher Überprüfungen seien.

Wie berichtet, hat EURid vergangene Woche 74.000 .eu-Domains, darunter begehrte Adressen wie hallo.eu oder rap.eu, wegen so genanntem „warehousing“ vorläufig gesperrt und ein gerichtliches Verfahren gegen 400 Registrare eingeleitet, die hinter der Aktion stecken sollen. Alle suspendierten Domains befinden sich in den Händen von nur drei Unternehmen, Ovidio Ltd., Fausto Ltd. und Gabino Ltd. Ovidio mit Sitz in Zypern dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass die zweigeteilte Insel zu Beginn der Sunrise Period mehr registrierte .eu-Domains vermeldete wie beispielsweise weit bevölkerungsstärkere Länder wie Schweden, Frankreich oder Polen.

EURid will nunmehr auch nicht ausschliessen, dass es sich im Fall der Zypern-Konnektion lediglich um die Spitze eines Eisbergs handelt, und möglicherweise noch weit mehr Domains betroffen sind. „Wenn man nachforscht, stößt man auf allerlei Dinge“, so Linden gegenüber pressetext.ch. Zwar habe man keine Kenntnis von einem weiteren konkreten Fall, Untersuchungen seien aber im Laufen. „Wenn es Verdachtsmomente und Beweise für Unregelmäßigkeiten gibt, werden wir diesen wie bisher natürlich nachgehen“.

EURid hat nach eigenen Angaben inzwischen Klage gegen jeden einzelnen der 400 Registrare bei einem belgischen Gericht eingereicht. Die Verfahren sollen im Oktober beginnen, mit einem Abschluss noch in diesem Jahr ist kaum zu rechnen. Die betroffenen Domains sind einstweilen zurückgestellt, das heisst im Internet aktiv, können aber nicht übertragen werden. Die 400 Registrare, die jeweils EUR 10.000,00 an Akkreditierungsgebühren zahlen mussten, sind dagegen derzeit gesperrt. Sollte sich EURid vor Gericht durchsetzen, werden sämtliche suspendierten .eu-Domains wieder frei und erneut vergeben.

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