»EU-Domain rückt in Greifweite«, »Im Frühjahr startet .eu-Domain«, »Europäische Domain .eu in den Startlöchern« mit diesen markigen Schlagzeilen glänzten verschiedentliche Nachrichtenmelder in der vergangenen Woche; sogar bis nach Australien verschlug es die angeblich frohe Kunde. Doch Substanz haben diese Berichte nicht.
»Sie kommt, die Frage ist nur, wann« zutreffend schildert einzig das Handelsblatt die verfahrene Situation rund um die Europa-Domain. Auslöser der Berichterstattung war offenkundig ein Artikel der Nachrichtenagentur AFP. 500 Millionen potentielle Domain-Inhaber hat man ausgemacht, die einen wahren Gold-Rush erwarten lassen. Stephane Van Gelder von der in Domain-Angelegenheiten stets unglaublich rasch agierenden AFNIC betont sogar, dass es sich kein Unternehmen leisten könne, die Europa-Domain zu verpassen. So gut, so richtig doch das ist alles altbekannt.
Nächster Anlaufpunkt auf der Suche nach wirklich Neuem ist die Website der künftigen Verwaltungsstelle EURid. Doch auch deren Informationspolitik ist verbesserungswürdig. Die letzte Aktualisierung datiert vom 21. Januar 2005 und beschränkt sich auf eine Meldung, in der man vor kostenpflichtigen Vormerkungsangeboten warnt. Auch ein Blick in den dotEU-Fahrplan verheisst wenig Gutes. Der Hinweis, dass die Eintragung von .eu in die Root Zone bis Ende 2004 abgeschlossen sein soll, ist einem lapidaren »early 2005« gewichen. Sucht man nach den Schuldigen, kann man sich wieder einmal einen Seitenhieb auf die politischen Institutionen in Brüssel nicht verkneifen. Zu Recht kritisiert das Handelsblatt, dass in Europa beim Thema Technologieförderung Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander klaffen, was dotEU beispielhaft beweise.
Dennoch, wir wollen nicht schwarzmalen: dotEU, über die Sie mehr unter dotEU.info erfahren, kommt, das steht fest. Die Frage ist eben nur, wann!