In den Einführungsprozess der europäischen Top Level Domain .eu (dotEU), der nach Meinung von Spöttern langsam die Züge einer Seifenoper trägt, kommt neuer Schwung: nach einer Mitteilung des italienischen »Istituto di Informatica e Telematica« (IIT) startet die Registrierung noch dieses Jahr.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters gab der IIT-Direktor Franco Denoth letzten Freitag an, dass die Internetuser gegen Ende diesen Jahres in der Lage sein werden, .eu-Domains zu registrieren. »Die Registrierung beginnt in den letzten drei Monaten diesen Jahres«, präzisierte Denoth den Starttermin wörtlich. Und er sollte eigentlich wissen, wovon er spricht, gehört IIT doch neben den Länderdomain-Verwaltungen von Belgien und Schweden zu den Gründungsmitgliedern von EURid, der in Brüssel ansässigen zentralen Verwaltungsstelle für .eu-Domains.
In der Sache selbst gibt es wenig Neues. Nach wie vor feilt die EU-Kommission an den letzten Details des Vertrages mit EURid. Wann letztlich mit einer Vertragsunterzeichnung gerechnet werden kann, ist aber nicht bekannt. Beim ICANN-Treffen in Kuala Lumpur wird dotEU ebenfalls ein Thema sein: in einer etwa halbstündigen Präsentation wird EURid die neue Domain-Endung sowie seine eigene Tätigkeit näher vorstellen. ICANN selbst hat bereits frühzeitig signalisiert, dass man die Pläne zur Schaffung von dotEU unterstützen werde, auch wenn es formale Hürden zu überwinden gilt. So ist dotEU nicht auf der für Länderdomains maßgeblichen ISO 3166-1 Standardliste enthalten, an der sich die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) orientiert. Dass dotEU jedoch am Veto von ICANN/IANA scheitert, gilt als ausgeschlossen.
Mehr über dotEU erfährt man unter und ein kostenloses Vormerkungsangebot findet man hier.