Die als Telefon-Domains bekannte ENUM-Technik entwickelt sich langsam zum Bestseller: wie die DENIC e.G. bekannt gab, stieg die Zahl der ENUM-Domains im ersten Quartal 2005 um fast unglaubliche 69 Prozent an.
Die Abkürzung ENUM steht für „telephone number mapping“ beziehungsweise „electronic numbering“, und definiert eine Vorschrift, mit der eine Telefonnummer in eindeutiger Weise auf eine Domain unterhalb der Top Level Domain .e164.arpa abgebildet wird. Mit Hilfe einer einzigen Domain können so die unterschiedlichsten Kommunikationsdienste wie Telefon, Fax, Handy, Internet und eMail-Adressen identifiziert und angesprochen werden. Zu den weltweiten Vorreitern dieser neuen Technik gehört vor allem die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at; doch auch die deutsche DENIC führt schon seit Herbst 2002 einen eigenen Testbetrieb durch.
Die Zahl der Internet Service Provider, welche die Registrierung von ENUM-Domains anbieten, ist inzwischen auf 53 gestiegen. Dies hat sich prompt bei den Registrierungen niedergeschlagen: im ersten Quartal 2005 wuchs die Zahl der ENUM-Domains auf genau 1.961 Adressen an – noch vor einem Jahr waren es deutlich unter 500 Domains. Bedenkt man aber, dass sich unter jeder ENUM-Domain komplette Telefonanlagen mit vielen hundert bis tausend Nebenstellen verbergen können, liegt die Zahl der Anwender von ENUM deutlich höher als die Anzahl der registrierten ENUM-Domains. Bereits im März 2005 konnte Sabine Dolderer, Vorstand der DENIC e.G., anlässlich des vierten ENUM-Tags bekanntgeben, dass man an der Schwelle zum Wirkbetrieb steht. Wann die kommerzielle Registrierung auch hierzulande – in Österreich läuft sie bereits seit einiger Zeit – beginnt, ist aber noch offen. Dass ENUM nach Übergang vom Test- in den Live-Betrieb nochmals deutlich an Fahrt zunimmt, hatte sich vor allem in Österreich bestätigt.