»ENUM ist reif für den Übergang in den regulären Wirkbetrieb«, mit diesen äusserst erfreulichen Worten gab Sabine Dolderer, Vorstand bei der DENIC e.G., anlässlich des vierten ENUM-Tages der DENIC bekannt, dass sich die ENUM-Testphase langsam ihrem Ende zuneigt.
ENUM steht als Abkürzung für »Electronic Number Mapping«. Auf der Grundlage eines Standards der Internet Engineering Task Force ermöglicht ENUM die Abbildung einer Telefonnummer in eine Internet-Domain unterhalb der Top Level Domain .e164.arpa. Die Rufnummer +49 12345 würde beispielsweise danach als ENUM-Domain 5.4.3.2.1.9.4.e164.arpa lauten. Unter dieser Adresse ist der Domain-Inhaber unabhängig vom verwendeten Kommunikationsmittel ob Handy, Laptop oder PDA jederzeit erreichbar. Die ENUM-Domain dient so als einzige Nummer für verschiedene Kommunikationsdienste.
Seit September 2002 durchläuft ENUM in Deutschland unter Leitung der DENIC seinen ersten Probebetrieb. Allein im letzten halben Jahr hat sich Zahl der ENUM-Domains auf inzwischen etwa 1.700 annähernd verdoppelt. Dabei lassen sich technisch unter jeder ENUM-Domain komplette Telefonanlagen mit vielen hundert bis tausend Nebenstellen betreiben, so dass die Zahl der ENUM-Anwender um ein Vielfaches über der Zahl der reinen ENUM-Domains liegt. Erst kürzlich konnte sich das Fachpublikum anlässlich der Tagung DomainPulse in Wien wieder von der faszinierenden neuen Technik überzeugen lassen. Nach Meinung von Fachleuten hat ENUM inzwischen Praxisreife erlangt; wann die kommerzielle Registrierung auch hierzulande in Österreich läuft sie bereits beginnt, ist aber offen.
Wer sich für ENUM-Domains interessiert, hat bereits jetzt eine große Auswahl an Providern. Die Website der DENIC listet zahlreiche Anbieter, die schon am Testbetrieb beteiligt sind, darunter die Deutsche Telekom,, Freenet, Schlund & Partner und EPAG.