In der vergangenen Woche legte Sicherheitsexperte und Domain-Verwaltung VeriSign den Industry Brief September 2010 vor. Danach kratzen die Domain-Registrierungen mittlerweile an der Schwelle zu 200 Millionen. Insgesamt scheint der Markt wieder anzuziehen.
Zum Ende des zweiten Quartals 2010 waren über alle Top Level Domains verteilt insgesamt 196,3 Mio. Domains registriert, das sind drei Mio. Domain-Namen mehr und bedeutet einen Anstieg von zwei Prozent gegenüber dem Stand zum Ende des ersten Quartals 2010. Über das Jahr gerechnet ist das ein Plus von 12,3 Mio. Domains, was sieben Prozent entspricht. Domains unter einer Länderendung sind insgesamt 76,3 Mio. registriert, was einen Anstieg um 2,5 Prozent/Jahr bedeutet. Gegenüber dem ersten Quartal ist das aber lediglich ein Plus von knapp 0,1 Prozent und entspricht 63.000 Domains. Unter den generischen Endungen haben alleine .com und .net, die von VeriSign verwaltet werden, im vergangenen Quartal um 7,9 Mio. Domains zugelegt. Damit fielen aber die Domain-Registrierungen gegenüber dem ersten Quartal des Jahres um zwei Prozent, was saisonal bedingt und üblich sei. In der Grundtendenz sähe es, so VeriSign, aber besser aus: über das Jahr betrachtet seien die Registrierungszahlen um 13 Prozent gestiegen.
Die chinesische Endung .cn verbucht allerdings Verluste gegenüber dem Vorquartal, die sie vom 4. Platz der am häufigsten registrierten Domain-Endungen auf den 6. Platz zurückwirft. Damit stärkte .cn zugleich die Positionen von .uk und .org, die nun auf Postion vier und fünf der am häufigsten registrierten Endungen aufstiegen. In jedem Falle stehen nach .com, die selbstredend die stärkste Domain-Endung ist, .de und .net an den Folgepositionen; nach .cn folgen ab Platz 7 .info, .nl, .eu und .ru. Die Länderendungen von Russland, Brasilien und der Schweiz sind unter den ccTLDs zur Zeit am erfolgreichsten, sie liegen bei den Registrierungen jedes Quartal fünf Prozent über dem Durchschnitt. Von den rund 242 ccTLDs vereinen die zehn führenden Endungen 62 Prozent aller registrierten Domains auf sich.
Unter .com und .net beträgt die Erneuerungsrate diesmal 73,2 Prozent, was einen Anstieg um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal darstellt. In Spitzenzeiten Anfang 2007 lag diese Quote freilich bei 76 Prozent. Nach Messungen von VeriSign lösen 88 Prozent aller registrierten .com- und .net-Domains auf eine oder mehrere Webseiten auf.
Auch neue Technologien sind Thema des Industry Brief, der sich zudem mit DNSSEC und einer von Forrester Research initiierten Umfrage dazu beschäftigt. Forrester Research hat in der Studie 297 IT-Führer zu DNSSEC befragt; immerhin gaben 43 Prozent der Befragten eine Rückmeldung. 90 Prozent von ihnen erklärten, sie würden binnen 18 Monaten die neue Technologie einbauen; allerdings lehnen fünf Prozent die Technologie ab und wollen sie nicht umsetzen. VeriSign sieht in der Einführung von DNSSEC einen großen Schritt für die Sicherheit im Internet. Insbesondere würde so Missbrauch durch so genannte „man in the middle“ Angriffe, die zwar nicht so oft vorkommen wie DDOS- Angriffe und andere Missbrauchsarten, die aber deutlich größere finanzielle Einbussen mit sich brächten, effektiv unterbunden.