Mit dem Domain-Atlas 2011 legt eco (Verband der deutschen Internetwirtschaft eV) eine um die Jahreswende initiierte Umfrage unter Domain-Registraren in Deutschland vor. Das Ergebnis ist ein Überblick über die deutsche Registrar-Szene mit zahlreichen Details, die innerhalb der Branche für Anregungen sorgen wird.
Der Domain-Atlas 2011 ist der erste seiner Art für Deutschland. Auf 43 Seiten fasst er die von Dezember 2010 bis Januar 2011 von eco in Zusammenarbeit mit VeriSign Deutschland gesammelten und ausgewerteten Daten aus der Domain-Branche in Deutschland übersichtlich zusammen. 203 Teilnehmer füllten den zugrunde liegenden Fragebogen mit 42 Fragen zu Unternehmen, Domain-Geschäft, Service/Marketing und Trends aus, wobei, je nach Antwort bei einzelnen Fragen, nicht jedem Teilnehmer alle Fragen vorgelegt wurden.
Das Domain-Geschäft in Deutschland betreiben demnach zu 94 Prozent deutsche Unternehmen, wobei von diesen 61 Prozent auch im Ausland tätig sind. Doch neue Märkte wollen zukünftig nur 13 Prozent erschließen. Domain-Anbieter sind überwiegend kleine Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern (59 Prozent), wobei bei 60 Prozent von diesen maximal drei Mitarbeiter ausschließlich für das Domain-Geschäft zuständig sind. Sie verwalten überwiegend bis zu 10.000 Domains. Unternehmen mit 10 bis 24 Mitarbeitern beschäftigen sich intensiver mit dem Domain-Geschäft. Die meisten Unternehmen sitzen im Nord-Westen Deutschlands, wobei in den Postleitzahlenbereichen 40000 bis 49999 und 50000 bis 59999 insgesamt 36 Prozent der Unternehmen sitzen, und im Bereich 20000 bis 29999 nochmals 14 Prozent. Auf die übrigen Postleitzahlenbereiche verteilen sich je zwischen 3 und 9 Prozent der Unternehmen.
Für 55 Prozent ist das Domain-Geschäft wichtig oder sehr wichtig (32 Prozent), aber nicht das ausschließliche Geschäft: 52 Prozent bieten daneben Hosting, 43 Prozent eMail und 35 Prozent Datacenter-Services an. Etwas undurchsichtig sind die Angaben der Studie zur Frage, wie viel Umsatz mit dem Domain-Geschäft einher geht: über 50 Prozent des Umsatzes soll es einmal bei 41 Prozent, ein andermal bei lediglich etwas mehr als einem Viertel der Unternehmen ausmachen. Letzterer Wert wird dann nochmals bereinigt. Die Kunden kommen erwartungsgemäß überwiegend aus Deutschland und da aus der gesamten Republik; nur wenige Anbieter beschränken sich auf lokale Aktivität. Dabei ist die Angebotspalette an Domain-Endungen entweder sehr klein (unter zehn Endungen bei 28 Prozent) oder beinahe umfassend (über 250 Endungen bieten 44 Prozent an). Die deutsche Endung .de ist bei den Unternehmen am beliebtesten: 44 Prozent sind für .de akkreditiert, 33 Prozent für .at-Domains und 21 Prozent für .eu-Domains, während .com mit 15 Prozent lediglich auf dem vierten Platz liegt. Anders sieht es bei den Registrierungen aus: da liegt zwar auch .de mit 79 Prozent vorne, doch folgt .com an zweiter Position mit 59 Prozent. Es schließen sich .net (27 Prozent) sowie .eu und .info mit je 12 Prozent an.
Neben den hier kurz erwähnten Informationen bietet die Studie zahlreiche weitere Daten und Anregungen, die nicht nur für die Registrare, sondern auch für deren Kunden von Interesse sind. Der Registrar-Atlas 2011 ist demnach ein Erfolg. Eco plant schon jetzt eine erneute Befragung, um auch zukünftig einen aktuellen Domain-Atlas liefern zu können. Wir sind gespannt.