Das Domain-Management-Unternehmen NetNames, Teil des am Londoner Investmentmarkt gelisteten Unternehmens Group NBT plc, hat in einer Umfrage ermittelt, in welcher Branche man die meisten Domains für Marken und Organisationen registriert. Der überraschende Sieger: die Vertriebsbranche.
Da nur Kunden von NetNames an ihr teilgenommen haben, mag sie wenig repräsentativ sein, dennoch liefert die Umfrage ein interessantes Bild deutscher Unternehmen im Umgang mit Domain-Namen. Laut einer Pressemitteilung ist die Vertriebsbranche mit 395 registrierten Domain-Namen pro Unternehmen der absolute Spitzenreiter in Sachen Domains. Auf den weiteren Plätzen folgen die Spiele- und Wettbranche mit 358, das Transportwesen mit 337 und die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie mit 320 Domains pro Organisation. NetNames gibt zu bedenken, dass Cybersquattern bereits ein einziges verfügbares Suffix genügt, um die Domain für ihre Aktivitäten zu missbrauchen; entsprechend sorgsam sollten Unternehmen mit Domains umgehen. Und die Absicht von ICANN, zahlreiche weitere Top Level Domains zuzulassen, ist nicht dazu angetan, die Sorge kleiner werden zu lassen.
Insgesamt betrachtet scheinen die Unternehmen und Organisationen die Bedeutung von Domains erkannt zu haben. Die überwiegende Mehrheit der von NetNames befragten Kundenunternehmen, wie beispielsweise aus dem Finanzsektor, der Arbeitsvermittlung, der Pharmaindustrie oder der Reise- und Tourismusbranche, liegt in einem Bereich zwischen hundert und 250 registrierten Domain-Namen pro Unternehmen. Deutlich geringere Registrierungszahlen meldet NetNames aus dem Regierungs- und Öffentlichen Sektor mit 82 Domains pro Einrichtung; im Bildungsbereich sind es gar nur 73 registrierte Domain-Namen pro Einrichtung.
Auch wenn die Zahl der Domains für sich wenig über ein optimales Domain-Portfolio aussagt, so hat sich offenbar unter deutschen Unternehmen die Erkenntnis durchgesetzt, dass allein mit der .de-Domain kein Land zu gewinnen ist. Doch nicht nur der Schutz eigener Marken macht Domain-Registrierungen erforderlich, auch die Gewinnung neuer Kunden etwa durch allgemein beschreibende Domains (wie es beispielsweise buecher.de mit der Domain gesetze.de praktiziert) ist möglich. Nur wer das wahre Potential von Domains erkennt, wird sie erfolgreich einsetzen.