Statistik

Wenig Bewegung bei Domain-Registrierungen unter .com, .de, .eu und Konsorten

Die Domain Name Industry ist durchwachsen in das Jahr 2024 gestartet: während .com und .de nahezu stagnierten, durfte sich vor allem .online über einen erfreulichen Zuwachs im Januar freuen.

Ein Plus ist ein Plus und bleibt ein Plus – damit liessen sich die ersten vier Wochen für .com im neuen Jahr zusammenfassen. So ist ein Zuwachs um rund 45.000 Domains weit von den deutlich sechsstelligen Gewinnen entfernt, die .com früher in guten Monaten zulegen konnte. Selbst im Januar 2023, in den Nachwehen der Corona-Pandemie, war das Plus mit 147.148 Domains deutlich üppiger. Bedenkt man aber, dass .com im Gesamtjahr 2023 netto rund 900.000 Domain-Registrierungen verloren hat, gelingt in den ersten vier Wochen zumindest ein stabiler Start. Den vermeldet auch .de; das deutsche Länderkürzel legt zwar kaum zu, verliert aber auch nicht. Freuen darf sich dagegen Radix FZC, deren Top-Seller .online mit einem Plus von fast 100.000 Domains eine erste Duftmarke setzt. Noch nicht in unserer Aufstellung der Top 3 unter den nTLDs enthalten, aber auf dem besten Weg dorthin ist .shop. Sie stand am 01. Februar 2024 bei 2.622.737 Domains; vor einem Jahr waren es „nur“ 1.610.433 Domains. Damit gilt .shop weiterhin als klare Kaufempfehlung.

Die Brüsseler .eu-Verwaltung EURid hat ihren Bericht für das 4. Quartal 2023 veröffentlicht. Demnach schloss die Europa-Domain das Jahr 2023 mit exakt registrierten 3.684.820 Domains, ein jeweils leichtes Minus von 31.956 Domains gegenüber dem Vorquartal und von 17.445 Domains gegenüber dem 4. Quartal 2022. Es scheint, als hätte .eu aktuell seine Wachstumsgrenze erreicht. Allerdings konnte .eu in Ungarn gleich um vier Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen, in Deutschland gab es ein leichtes Minus von 0,5 Prozent. In der Bundesrepublik hatten damit 985.934 Inhaber einer .eu-Domain ihren Sitz. Die »renewal quote« entwickelt sich mit 79 Prozent weiterhin stabil. Nur eine untergeordnete Rolle spielen internationalisierte .eu-Domains; ihre Gesamtzahl belief sich zum Jahresende 2023 auf 40.126, davon 36.089 Domains, in denen sich das Sonderzeichen in der Second Level Domain befindet. Die kyrillische (1.443 Domains) und die griechische (2.594) Variante von .eu fristen unverändert ein Schattendasein.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat die Nachfrage nach Domain-Namen mit der Endung .ru stark ansteigen lassen. Wie das Coordination Center for TLD RU mitteilt, waren Ende des Jahres 2023 insgesamt 5.439.137 .ru-Domains registriert, was einem Anstieg von 506.024 Domains oder umgerechnet 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht; 85 Prozent der Registrierungen gingen dabei auf russische Personen zurück. Zum Vergleich: das deutsche Kürzel ,de legte im gleichen Zeitraum um 233.941 Domains zu. In einer Pressemitteilung räumt die .ru-Registry ein, dass einer der »Hauptgründe« für das Wachstum die Russen seien, die ihre Website »unter dem Druck der Sanktionen« nach Russland verlegt haben, weil viele westliche Domain Registrare wie zum Beispiel GoDaddy beschlossen haben, keine Geschäfte mehr mit russischen Personen und Organisationen zu tätigen. Weitere Unternehmen, die einen Boykott ankündigten, waren 101domain, IONOS und Nominet.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de17.653.514(Vergleich zum Vormonat:+ 611)
.at1.504.830(Vergleich zum Vormonat:– 995)
.com159.664.092(Vergleich zum Vormonat:+ 44.232)
.net13.078.636(Vergleich zum Vormonat:– 44.772)
.org10.787.104(Vergleich zum Vormonat:+ 10.946)
.info3.622.839(Vergleich zum Vormonat:– 26.147)
.biz1.250.701(Vergleich zum Vormonat:– 10.867)
.eu3.642.926(Vergleich zum Vormonat:– 4.800)
.xyz3.711.812(Vergleich zum Vormonat:– 20.230)
.online3.387.628(Vergleich zum Vormonat:+ 99.591)
.top3.059.487(Vergleich zum Vormonat:– 22.881)

(Stand 01. Februar 2024)

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