Statistik

Was machen die alten neuen gTLDs?

Erinnern Sie sich noch an .aero oder .coop? Auch wenn zahlreiche Top Level Domains aus der ersten Einführungsrunde schon in Vergessenheit geraten sind – nicht alle müssen den Vergleich mit .top, .xyz & Co scheuen.

Rund 350 Millionen registrierte Domains meldet der Domain Name Industry Brief der .com-Registry VeriSign Inc. zum 31. Dezember 2018, davon 194,4 Millionen mit generischer Endung. Da aber allein auf .com und .net 153,0 Millionen Domains entfallen, verdienen die restlichen 41,4 Millionen Domains einen genauen Blick. Sie umfassen nicht nur die nach 2012 eingeführten nTLDs, sondern auch solche Endungen, die bereits vor dem Jahr 2010 neu eingeführt wurden und von ICANN mittlerweile zu den »legacy TLDs« gezählt werden. Gerade im Vergleich mit nTLDs lässt sich damit die Entwicklung einer Domain-Endung über die Jahre einschätzen. Im Vergleich mit dem Stand Ende Dezember 2015 haben wir dabei zum 31. Dezember 2018 folgende Werte ermittelt:

TLD20182015+/-
.aero11.3159.9161.399
.asia286.448236.78349.665
.cat108.11197.13010.981
.coop8.2418.874-633
.jobs46.69846.119579
.mobi479.780710.066-230.286
.museum974459515
.name135.191171.980-36.789
.post41448366
.pro322.027128.853193.174
.tel77.459117.663-40.204
.travel18.92818.161767
.xxx146.407174.920-28.513

Diese Zahlen entstammen den »monthly reports« von ICANN, zu deren Erstellung und Übersendung jede gTLD-Registry verpflichtet ist, die jedoch erst mit einigen Monaten Verzögerung veröffentlicht werden. Den zahlenmäßig größten Verlust muss demnach die Endung .mobi einstecken, die binnen drei Jahren rund 230.000 Domains verliert. Allerdings schlägt sich .mobi dennoch wacker; in der nTLD-Weltrangliste würde sich die Mobil-Endung aktuell auf Platz 11 einordnen und immerhin .app, .live und .store hinter sich lassen. Nicht wirklich durchgesetzt hat sich bisher auch .tel; das Konzept, auf einer für alle Domain-Inhaber einheitlich gestalteten Website Kontaktdaten zum Abruf zur Verfügung zu stellen, hat über die Jahre deutlich an Attraktivität eingebüßt. Die beiden Endungen .jobs und .travel haben es immerhin geschafft, ihre Zahlen stabil zu halten, auch wenn das Niveau überschaubar bleibt.

Als Gewinner darf sich .pro fühlen, bei der sich die Zahl der registrierten Domain-Namen auf über 320.000 in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt hat. Dahinter steckt aber keine Profi-Zauberei, sondern eine simple Änderung der Vergabebedingungen. Im November 2015 verzichtete die Verwalterin Registry Services Corporation auf sämtliche Registrierungsbeschränkungen. Als »unrestricted« TLD konnte .pro damit von jedermann registriert werden; die strengen Beschränkungen auf besonders qualifizierte Berufe wie Rechtsanwälte, Ärzte oder Buchhalter samt der damit verbundenen Nachweise entfiel. Die Endung .asia dürfte dagegen davon profitiert haben, dass das chinesische Ministry of Industry and Information Technology (MIIT) die Akkreditierung erteilt hat, .asia-Domains auch wieder in China vertreiben zu dürfen.

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