Corona sorgt für weiterhin steigende Registrierungszahlen: wie die .au-Registry mitteilt, verdankt man Corona den zweitbesten Monat der Geschichte. Die Akzente setzte aber einmal mehr Branchenprimus .com.
Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist es vollbracht: die Kommerz-Endung .com hat erstmals die Marke von 160 Mio. registrierten Domains geknackt. Allein im November 2021 legte .com um mehr als 900.000 zu, um letztlich noch knapp unter 160 Mio. zu bleiben. Im laufenden Monat Dezember 2021 ist aber auch diese Hürde gefallen. Was genau für den selbst für die so arg erfolgsverwöhnte Endung .com ungewohnten steilen Anstieg in nur vier Wochen gesorgt hat, ist offen; die durch Corona beschleunigte Verlagerung des stationären Handels in die Online-Welt dürfte aber ihren Teil dazu beigetragen haben. Davon weit weniger profitiert haben jedenfalls die neuen Top Level Domains; die beiden führenden Endungen .xyz und .online mussten – wenn auch leichte – Verluste einstecken. Insgesamt gibt es damit zum 01. Dezember 2021 exakt 27.265.948 Domain-Namen mit neuer Endung.
Von der Europa-Domain .eu ist nicht nur ein moderates Wachstum von rund 12.000 Domains gegenüber dem Vormonat Oktober 2021 zu berichten, sondern auch weitere Details zu den Brexit-Domains. Demnach werden alle .eu-Domains, die sich derzeit im offiziellen Status »withdrawn« befinden, am 03. Januar 2022 (und nicht wie bisher angegeben am 01. Januar 2022) erneut zur Registrierung freigegeben. Die Vergabe erfolgt auf Grundlage des »first come, first serve«-Grundsatzes. Allerdings werden nicht alle Domains auf einen Schlag frei, sondern verteilt auf den ganzen Tag schubweise in so genannten »batches«. Nach Angaben der Registry EURid handelt es sich um rund 48.000 .eu-Domains. Sollten sie nicht sogleich wieder neue Inhaber finden, könnte es sein, dass die Registrierungszahlen für .eu im Januar 2022 etwas einbrechen. Glücksritter seien jedoch gewarnt: unter den frei werdenden Domains könnten auch solche sein, die eingetragenen Marken entsprechen, so dass die Registrierung das Risiko in sich trägt, Rechte zu verletzen.
In Australien hat ein strenges Quarantäneregime dafür gesorgt, dass man von COVID-19 bislang insgesamt weniger betroffen ist. Das hat allerdings der deutlich gestiegenen Nachfrage nach .au-Domains gar nicht geschadet. Wie die Registry auDA in ihrem Bericht für das 3. Quartal 2021 mitteilt, waren Ende September 2021 insgesamt 3.386.186 .au-Domains registriert, mit 3.055.131 der weitaus überwiegende Teil unter .com.au. Dazu beigetragen haben allein im Juli 2021 über 60.500 Neuregistrierungen, die diesen Monat zum zweitbesten in der .au-Geschichte machen. Und dafür ist vor allem Corona verantwortlich:
This increase took place at a time when COVID-19 restrictions were re-introduced in several states, and followed a levelling out of demand and seasonal dip over Easter in Q2,
so auDA. Eine ganz ähnliche Entwicklung meldet die slowakische Länderendung .sk, wenn auch auf bescheidenerem Niveau. Nach Angaben der Verwalterin SK-NIC war 2020 das Jahr der COVID-Domains, vor allem im März mit allein 774 Corona-bezogenen neuen .sk-Domains. Im Jahr 2021 verharrten die Zuwächse auf weniger als 100 Corona-bezogenen .sk-Domains monatlich. Bei aktuell insgesamt rund 443.000 .sk-Domains war aber jedenfalls kein weitflächiger Missbrauch festzustellen.
Die aktuellen Domain-Zahlen:
.de | 17.110.995 | (Vergleich zum Vormonat: | + 46.289) |
.at | 1.411.053 | (Vergleich zum Vormonat: | + 4.789) |
.com | 159.878.064 | (Vergleich zum Vormonat: | + 916.515) |
.net | 13.455.736 | (Vergleich zum Vormonat: | – 12.875) |
.org | 10.523.459 | (Vergleich zum Vormonat: | + 20.805) |
.info | 3.828.293 | (Vergleich zum Vormonat: | – 4.230) |
.biz | 1.441.807 | (Vergleich zum Vormonat: | + 10.894) |
.eu | 3.666.151 | (Vergleich zum Vormonat: | + 12.541) |
.xyz | 4.145.007 | (Vergleich zum Vormonat: | – 3.394) |
.online | 2.087.263 | (Vergleich zum Vormonat: | – 38.506) |
.top | 1.531.198 | (Vergleich zum Vormonat: | + 22.212) |
(Stand 01. Dezember 2021)