Statistik

Länderendungen sind solide, .com schwächelt

Corona-Panemdie? Krieg in der Ukraine? Über die Gründe wird aktuell noch gerätselt, doch klar ist: nach einem leichten fünfstelligen Verlust im Mai 2022 sank die Zahl der registrierten .com-Domains im Juni 2022 sogar sechsstellig. Gut, dass da .de und .at für Stabilität sorgen.

Den statistischen Pflock schlägt in diesem Monat die .com-Registry VeriSign Inc. ein, die ihren »Domain Name Industry Brief« für das 1. Quartal 2022 veröffentlicht hat. Danach schloss das erste Kalendervierteljahr mit 350,5 Mio. Domains weltweit quer über alle Endungen, ein Plus von 8,8 Mio. Domains gegenüber dem 4. Quartal 2021. Davon entfielen allein auf .com 161,3 Mio. Domains, ein leichtes Plus gegenüber den 160,0 Mio. Domain-Namen aus dem 4. Quartal 2021. Mit diesem Plus dürfte es jedoch in der nächsten Ausgabe des „Domain Name Industry Brief“ vorbei sein; nach einem Verlust von 76.689 .com-Domains im Mai 2022 ging es im Juni 2022 um sogar 206.671 Domains zurück. Aktuell gibt es noch keine exakte Erklärung für den Rückgang, VeriSign verwies jedoch bereits Ende April 2022 auf »macro-economic factors«; darunter dürften vor allem die Folgen der Corona-Pandemie, mittlerweile aber auch der Krieg in der Ukraine samt seiner weltwirtschaftlichen Folgen fallen. Mit weit über 161 Mio. registrierten Domains bleibt .com aber die führende, alles dominierende generische Top Level Domain.

Wachstumstreiber bleiben die Länderendungen, deren Gesamtzahl sich zum 31. März 2022 auf 133,4 Mio. erhöht hat, ein Anstieg von 6 Mio. Domains gegenüber dem 4. Quartal 2021. Aber dieser Wert täuscht, fließen doch allein 20,6 Mio. .cn-Domains in diese Berechnung ein; im 4. Quartal 2021 waren es „nur“ 15,3 Mio. .cn-Domains. Der mutmaßlich hohe Anteil regulierter Registrierungen macht eine Vergleichbarkeit mit zahllosen anderen Endungen wie .de, .at oder .ch unmöglich. Und das, obwohl sich gerade .de und .at positiv entwickeln; beide Endungen können deutlich zulegen. In Summe zulegen kann auch das Lager der nTLDs, das sich per Ende Juni 2022 um rund 16.000 auf 30.116.379 Domains verbessern kann, obwohl mit .xyz und .online die beiden führenden Endungen verloren haben. Dennoch bleibt dieser Markt erfreulich, was auch VeriSign im »Domain Name Industry Brief« bestätigt:

»ngTLDs increased by 3.5 million domain name registrations, or 15.3%, year over year.«

Bei den Länderendungen blickt .it, das offizielle Kürzel Italiens, auf ein durchwachsenes erstes Quartal 2022 zurück. Zwar stieg die Gesamtzahl der registrierten Domain-Namen gegenüber Jahresbeginn um 13.474 per 31. März 2022 auf 3.463.811 an, die Tendenz ist aber aktuell negativ. Per 30. Juni 2022 waren nur noch 3.457.041 Domains registriert, und die Wachstumskurve, die 2020 noch bei 4,2 Prozent lag, liegt aktuell bei deutlich unter 3 Prozent. Dennoch soll 2022 nach Einschätzung der Verwalterin Registro.it zum »testing ground for the Italian digital transformation« werden. Und eine .it-Domain soll dabei maßgeblich helfen:

»With the choice of a .it site, citizens will demonstrate the value of their online identity even in their daily lives, and entrepreneurs and freelancers will seize the opportunities and challenges of online business.«

Vor allem Inhaber von Markenrechten sollten nun über eine präventive Registrierung nachdenken.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de17.303.630(Vergleich zum Vormonat:+ 24.551)
.at1.438.656(Vergleich zum Vormonat:+ 4.253)
.com161.081.247(Vergleich zum Vormonat:– 206.671)
.net13.227.984(Vergleich zum Vormonat:– 16.920)
.org10.600.730(Vergleich zum Vormonat:– 7.011)
.info3.646.368(Vergleich zum Vormonat:– 4.718)
.biz1.417.467(Vergleich zum Vormonat:– 3.557)
.eu3.685.061(Vergleich zum Vormonat:– 3.549)
.xyz5.000.184(Vergleich zum Vormonat:– 54.259)
.online2.175.764(Vergleich zum Vormonat:– 10.715)
.top1.938.540(Vergleich zum Vormonat: + 25.670)

(Stand 01. Juli 2022)

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