Statistik

.info verlässt das Tal der Tränen

Die Informationsendung .info hat das Tal der Tränen verlassen: nach monatelangen teils drastischen Verlusten konnte die generische Top Level Domain im April 2014 deutlich zulegen. Dafür herrschen bei der Konkurrenz lange Gesichter.

Ist das schon eine Auswirkung der Einführung neuer globaler Domain-Endungen? Eine verlässliche Antwort ist kaum möglich, jedoch ist eins klar: sieht man von .info ab, sind die Einbrüche im Wachstum der wichtigsten TLDs in den vergangenen vier Wochen bis hin zu Nettoverlusten erheblich. Besonders deutlich wird diese Entwicklung an .com: während die Registry VeriSign bisher Zuwächse von 500.000 Domains monatlich und mehr vermelden konnte, waren es im April gerade mal etwa 140.000 Domains. Schlimmer erwischte es .net, bei der es gleich um über 6.000 Adressen nach unten ging. In einer telefonischen Investorenkonferenz am 24. April 2014 gab VeriSign bereits erste Gründe für diese Entwicklung an: so nutzen die Registrare Domain-Namen weniger zum Zweck der Kundengewinnung, sondern konzentrieren sich auf den Verkauf von Leistungspaketen, um den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde zu steigern. Zudem würden die Werbeeinnahmen durch Pay-per-Click zurückgehen, also vor allem beim Domain-Parking; damit werden Domains weniger interessant. Zudem sei der Markt in gewisser Weise gesättigt. Ob und in welchem Ausmaß die Einführung der nTLDs nun Wirkung zeigt, ist für den VeriSign-CEO James Bidzos noch nicht zu beurteilen. Aktuell seien bei über 300 neuen Endungen rund 700.000 Domains registriert; bevor sie nicht mindestens ein Jahr lang registriert seien, sei es noch zu früh, um abzuschätzen, ob .com und .net darunter leiden.

Sicherlich nicht leiden musste diesen Monat .info. Ein Anstieg um über 130.000 Domains bringt die bisher erfolgreichste neue Top Level Domain in der Geschichte des Domain Name Systems wieder näher an die Marke von sechs Millionen registrierter Adressen heran. Nach über einem Jahr, das von deutlichen Verlusten gekennzeichnet war, besteht damit Hoffnung, dass sich .info wieder fängt und den Tiefpunkt verlassen hat. Dafür hat es den Konkurrenten .biz erwischt, der im April einen Nettoverlust von knapp 15.000 Domains einstecken muss. Etwas mehr sind es sogar bei .de; Deutschlands Vorzeige-Endung notiert um genau 16.482 Domains niedriger als noch vor einem Monat.

Der Blick über den Tellerrand schwenkt diesmal nach Venezuela. Der an der Karibikküste gelegene südamerikanische Staat mit seinen etwa 30 Millionen Einwohnern darf sich über steigende Nachfrage an der Länderendung .ve freuen. Wie die Verwalterin Comisión Nacional de Telecomunicaciones meldet, wuchs .ve von 602 Domains im Jahr 1999 auf 266.753 Domains am 6. März 2014 an. 71 Prozent der Registrierungen entfallen dabei auf die offizielle Subdomain .com.ve. Eine allgemeine Registrierung gibt es aber nicht; bis auf weiteres bleibt eine Registrierung unter .ve in den Händen der einheimischen Personen und Unternehmen.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de15.711.642(Vergleich zum Vormonat: – 16.482)
.at1.235.011(Vergleich zum Vormonat: + 4.936)
.com113.257.116(Vergleich zum Vormonat: + 141.612)
.net15.174.135(Vergleich zum Vormonat: – 6.209)
.org10.473.307(Vergleich zum Vormonat: + 7.427)
.info5.876.360(Vergleich zum Vormonat: + 133.806)
.biz2.668.612(Vergleich zum Vormonat: – 14.910)
.us1.847.034(Vergleich zum Vormonat: + 1.234)

(Stand 1. Mai 2014)

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