Statistik

Gewinner und Verlierer bei den Domain-Registrierungszahlen 2022

Zum Auftakt des neuen Jahres blicken wir nicht nur auf die Entwicklung der Registrierungszahlen im Dezember 2022 zurück, sondern präsentieren Ihnen einen Rückblick auf die letzten zwölf Monate. Und die kannten mit .com einen klaren Verlierer.

Es ist erst ein Jahr her, dass wir erste Anzeichen für ein Ende des .com-Booms vermerkt haben. Kein Wunder, legte .com seit 2018 jährlich doch um mindestens 6,4 Mio. Domains zu. Doch für 2022 lässt sich nicht leugnen, dass die Kommerzendung ihren Höhepunkt erreicht zu haben scheint. Gerade mal rund eine halbe Million Domains gewann .com netto unter dem Strich hinzu und notiert damit zum Jahreswechsel bei rund 160,5 Mio. Registrierungen. Zu den Gründen verweist die Registry VeriSign unter anderem auf makroökonomische Faktoren, aber auch den Wegfall der Sondereffekte durch die weltweiten Corona-Lockdowns, weniger Nachfrage aus China und die Preiserhöhung. Spätestens in einem Jahr wissen wir, ob es sich lediglich um eine Wachstumsdelle oder um eine längerfristige Entwicklung handelt. Die lässt sich auch bei .net noch nicht festhalten; zwar verlor auch die zweitwichtigste generische Endung fast 190.000 Domains, im Jahr 2021 gab es jedoch noch ein Plus von fast 50.000 Domains, so dass wir auch hier die weitere Entwicklung abwarten müssen.

Stabil bleibt .de, die mit einem Zuwachs von an die 260.000 Domains das Ergebnis aus dem Jahr 2021 (+ 459.850 Domains) aber nicht ganz erreicht. Gesteigert hat sich dagegen das österreichische Länderkürzel, das 2021 um 47.133 Domains und 2022 nun um knapp 60.000 Domains zulegen kann. Doch ganz so positiv waren die letzten zwölf Monate nicht für alle Endungen. Neben .net haben auch .info, .biz und .eu im fünfstelligen Bereich an Registrierungen verloren, auch wenn die Verluste überschaubar ausfallen. So hat beispielsweise .info den Rückgang an Registrierungen gegenüber 2021 auf weniger als ein Drittel reduziert.

Den Platz an der nTLD-Sonne verteidigt hat .xyz, die knapp unter 4,6 Mio. Domains notiert und damit den klaren Vorsprung gegegenüber der zweitplatzierten neuen Domain-Endung .online eindeutig behauptet. Ein Aufsteiger des Jahres 2022 bei den nTLDs ist ohne Zweifel .social, die zum Jahresanfang mit 24.081 Domains startete und zum Jahresende bei 34.916 endete. Als Hauptursache gilt das erratische Verhalten von Elon Musk, dessen milliardenschwere Übernahme von Twitter die Nutzer scharenweise zum Konkurrenten Mastadon trieb, der vorrangig auf .social-Domains setzt. Akram Atallah, CEO der Registry Identity Digital (vormals Donuts) konnte sich eine Spitze nicht verkneifen: „Volatility in social platforms that people rely on leads users to take action to own their digital identity and content, which often starts with finding a domain name.“ Sollte Atallah Recht behalten, steht der Domain Name Industry auch 2023 ein gutes Jahr bevor.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de17.418.962(Vergleich zum Vorjahr:+ 259.723)
.at1.472.552(Vergleich zum Vorjahr:+ 59.695)
.com160.518.100(Vergleich zum Vorjahr:+ 513.320)
.net13.236.550(Vergleich zum Vorjahr:– 187.421)
.org10.686.106(Vergleich zum Vorjahr:+ 152.733)
.info3.709.390(Vergleich zum Vorjahr:– 93.431)
.biz1.366.413(Vergleich zum Vorjahr:– 74.705)
.eu3.653.011(Vergleich zum Vorjahr:– 24.405)
.xyz4.590.282(Vergleich zum Vorjahr:+ 297.263)
.online2.336.072(Vergleich zum Vorjahr:+ 235.513)
.top2.087.396(Vergleich zum Vorjahr:+ 506.654)

(Stand 01. Januar 2023)

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