Statistik

Die Nominet Domain-Weltkarte bietet eine Rangliste der afrikanischen ccTLDs

Lediglich 2,2 Mio. Einwohner, aber mehr als 4,2 Mio. Domain-Namen: das zentralafrikanische Gabun ist das Land mit den meisten Registrierungen unter einer afrikanischen ccTLDs. Da kann auch die Kontinentalendung .africa nicht mithalten.

Geht es um Domains, steht der afrikanische Kontinent trotz seiner 1,2 Milliarden Einwohner selten im Scheinwerferlicht der internationalen Aufmerksamkeit. Für jahrelange Diskussionen sorgte allenfalls noch der Streit im Zuge der Einführung von .africa, bei dem DotConnectAfrica Trust keine rechtliche Möglichkeit ausließ, sich mit der Internet-Verwaltung ICANN zu duellieren. Seit die ZA Central Registry NPC unter der Bezeichnung Registry.Africa 2017 das Ruder übernommen hat, ist jedoch Ruhe eingekehrt. Möglicherweise sogar zu viel Ruhe, denn nach den zuletzt verfügbaren Zahlen aus dem Monat Februar 2021 waren damals nur bescheidene 29.105 .africa-Domains registriert. Dabei entfällt mit 9.998 Domains auch noch ein großer Teil auf Registrierungen durch die Registry selbst. Oftmals fehlt es in Afrika aber schon an einem regulären Registry-Betrieb, geschweige denn werden aktuelle Registrierungszahlen veröffentlicht.

Umso erfreulicher ist es, dass die .uk-Verwalterin Nominet eine Weltkarte der ccTLDs erstellt hat, in der erstmals alle afrikanischen Länderendungen unter Angabe der registrierten Domain-Namen gelistet sind. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2020 und sind nicht tagesaktuell; dennoch geben sie einen guten und seltenen Überblick, wie sich Afrikas ccTLDs so schlagen:

TLDLandDomains
.gaGabun4.224.595
.cfZentralafrikanische Republik3.918.041
.mlMali3.508.693
.gqÄquatorialguinea3.088.625
.zaSüdafrika1.235.116
.ngNigeria119.327
.keKenia102.621
.maMarokko83.500
.cmKamerun49.753
.tnTunesien43.100
.zwSimbabwe42.606
.reRéunion32.821
.tzTansania18.636
.lyLibyen18.180
.stSão Tomé und Príncipe13.924
.dzAlgerien12.406
.soSomalia11.141
.muMauritius9.922
.ciElfenbeinküste9.433
.bwBotswana8.235
.ugUganda7.842
.egÄgypten7.768
.djDschibuti7.760
.mzMosambik7.085
.aoAngola6.612
.cdDemokratische Republik Kongo6.088
.snSenegal5.932
.scSeychellen5.039
.rwRuanda4.773
.zmSambia4.596
.naNamibia4.562
.mgMadagaskar4.482
.ytMayotte4.108
.sdSudan3.509
.ghGhana2.974
.biBurundi2.737
.etÄthiopien2.583
.cvKap Verde2.452
.mwMalawi2.064
.slSierra Leone1.989
.tgTogo1.844
.szEswatini1.787
.cgRepublik Kongo1.650
.bfBurkina Faso1.641
.lsLesotho1.609
.gmGambia1.449
.bjBenin1.392
.mrMauretanien861
.neNiger812
.tdTschad579
.gnGuinea416
.lrLiberia403
.gwGuinea-Bissau238
.kmKomoren143
.erEritreakeine Daten
.ssSüd-Sudankeine Daten

Ein grosses Problem afrikanischer ccTLDs sind und bleiben sogenannte »domain hacks«. Dazu zählt beispielsweise Kameruns .cm, eine Endung, die oftmals von Vertippern bei .com-Domains lebt. Andere Endungen wie .cf, .gq, .ga und .ml werden von Domain-Registraren kostenlos vergeben. Im Gegenzug hat der Domain-Inhaber aber keine Rechte an der Domain; Webseiten mit attraktiven Inhalten können ohne Vorankündigung abgeschaltet oder für Werbezwecke genutzt werden. Zudem ziehen diese Endungen Cyberkriminelle an wie das Licht die Motten. Zu wünschen wäre, dass so manche Registry das Potential ihrer Landesendung noch besser ausschöpft und damit Einnahmen für das Land generiert – Interessenten auch für exotische Domains gibt es genug.

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