Statistik

Die Internetendung .com befindet sich weiter auf einer Berg- und Talfahrt

Dotcom bleibt das Sorgenkind, aber der Gesamtmarkt ist stabil: mit diesem Fazit lässt sich die Entwicklung der weltweit wichtigsten Registrierungszahlen im November 2022 beschreiben. Und auch bei den Markenendungen hat sich einiges getan.

Im September verloren, im Oktober gewonnen, jetzt wieder an Registrierungen verloren: die Berg- und Talfahrt bei .com hat im November angehalten. Unter dem Strich steht ein leichtes Minus von rund 37.000 Domains. Dass im gleichen Zeitraum .net leicht zulegen konnte, dürfte die Registry VeriSign trösten. Und auch .org mit einem Zuwachs von fast 30.000 und .info mit einem Plus von über 21.000 Domains zeigen, dass die .com-Alternativen gefragt sind. Die Statistiker von CENTR legen in ihrem Global TLD Report für das 2. Quartal 2022 nahe, dass die globalen Domain-Märkte auf ein präpandemisches Niveau zurückkehren. Als Eckpunkte nennt CENTR dafür, dass der sinkenden Anzahl an Neuregistrierungen auch eine gesunkene Zahl an Domain-Löschungen und Nicht-Verlängerungen gegenübersteht; die sogenannte »churn rate« (also Domain-Namen, die gelöscht oder nicht verlängert werden) ist seit Mitte 2021 gesunken. Erfreulich sei, dass der Anteil der »error rates« bei europäischen ccTLDs bei lediglich zwei Prozent liegt; für gTLDs meldet CENTR alamierende zehn Prozent. Das bedeutet, dass die Zahl der Domains mit aktiv genutzter Website bei Domains mit europäischer Länderendung deutlich höher liegt als unter generischer Endung; möglicherweise nimmt die Spekulation mit gTLDs wieder an Fahrt auf.

In Brüssel hat die .eu-Registry EURid den Quartalsbericht zum 3. Quartal 2022 veröffentlicht. Demnach schloss die Europa-Endung zum 30. September 2022 mit offiziell 3.721.099 registrierten .eu-Domains, ein Minus von 1.078 Domains gegenüber dem Vorquartal. Am beliebtesten bleibt .eu in Deutschland; hier haben 1.002.657 Domain-Inhaber ihren Sitz, gefolgt von den Niederlanden (462.937) und Frankreich (307.249). Wachstum gab es im 3. Quartal 2022 vor allem in Portugal (+ 7,3 Prozent), Norwegen (+ 4,5 Prozent), Französisch-Guyana (+ 3,8 Prozent) und Slovenien (+ 1,4 Prozent); kräftig verloren hat .eu dagegen in Lettland (- 7 Prozent). Die »renewal quote« lag mit 85 Prozent leicht über den 83,3 Prozent aus dem 2. Quartal 2022. Weniger gefragt waren die sogenannten »multi-year registrations«, also Registrierungsverträge mit einer Laufzeit von über einem Jahr; sie verringerten sich von 5.636 auf 5.059. Wer noch mehr wissen will: der Q3 2022 progress report steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.

Obwohl sich die Gesamtzahl der Markenendungen aufgrund einiger freiwilliger Rückzüge reduziert hat, bleiben ausgewählte Registries sehr aktiv. So hat die Deutsche Vermögensberatung ihre Endung .dvag seit Ende 2017 mit rund 200 Registrierungen auf aktuell 5.786 ausgebaut. Auch .audi, die Ende 2016 bei unter 600 Registrierungen stand, kommt mittlerweile auf über 1.660 registrierte Domains. Insgesamt hat sich der Markt der nTLDs im November 2022 nur kaum bewegt; zwar verlor Marktführer .xyz 50.000 Domains, dafür legten .online und .top mit je knapp unter 60.000 Domains zu. Ingesamt war daher eher eine Seitwärtsbewegung festzustellen, bei der letztlich zum Monatsende November 2022 exakt 30.581.971 Domains unter neuer Endung zu zählen waren.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de17.411.027(Vergleich zum Vormonat:+ 24.296)
.at1.467.545(Vergleich zum Vormonat:+ 5.400)
.com161.022.238(Vergleich zum Vormonat:– 36.853)
.net13.251.611(Vergleich zum Vormonat:+ 7.588)
.org10.685.105(Vergleich zum Vormonat:+ 29.782)
.info3.687.690(Vergleich zum Vormonat:+ 21.544)
.biz1.374.603(Vergleich zum Vormonat:+ 1.421)
.eu3.649.194(Vergleich zum Vormonat:<- 23.263)>
.xyz4.706.133(Vergleich zum Vormonat:– 50.500)
.online2.288.858(Vergleich zum Vormonat:+ 59.507)
.top2.070.152(Vergleich zum Vormonat:

+ 57.982)

(Stand 01. Dezember 2022)

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