Statistik

Die Gewinner- und Verlierer-Endungen im vergangenen Jahr 2021

Zum Auftakt des neuen Jahres blicken wir nicht nur auf die Entwicklung der Registrierungszahlen im Dezember zurück, sondern präsentieren Ihnen einen Rückblick auf die letzten zwölf Monate. Und die kannten mit .icu einen klaren Verlierer.

Auf ein herausragendes Jahr blickt .com zurück. Die Kommerz-Endung legte 2021 um fast 8,2 Mio. Domains zu und übertraf damit einmal mehr die ohnehin bereits tollen Ergebnisse der Vorjahre. 2020 konnte .com »nur« um knapp 6,4 Mio. Domains zulegen, 2018 war es um 7,1 Mio. Domains vorangegangen, 2019 um fast 6,5 Mio. Anzeichen, dass der .com-Boom endet, gibt es also nicht; im Gegenteil bleibt die Endung .com ein Synonym für das Domain Name System, und daran hat auch die Einführung hunderter neuer generischer Top Level Domains nichts geändert. Die Wende zum positiven geschafft hat .net, die im vergangenen Jahr ca. 50.000 Domains hinzugewonnen hat. 2020 verlor die zweitwichtigste generische Endung der Welt noch über 40.000 Registrierungen, 2018 und 2019 waren es sogar jeweils über 500.000 Domains. Welche Rolle Corona hierfür gespielt hat, lässt sich kaum verlässlich beurteilen. Zu den Profiteuren der Pandemie zählt hingegen eindeutig .de; für das deutsche Länderkürzel ging es um 460.000 Domains voran. 2020, also ebenfalls unter dem Einfluss von Corona, lag das Plus bei über 375.000 Domains, während es 2019 ein Plus von »nur« 118.407 .de-Domains gab, im Jahr 2018 sogar einen Verlust von rund 100.000 Domains. Dieser Schwenk lässt sich nur mit der Pandemie erklären; wie nachhaltig das Wachstum ist, bleibt aber abzuwarten.

Besondere Erwähnung verdient .eu. Im Angesicht des Brexit standen der Europa-Domain zu Beginn des Jahres 2021 zwölf schwierige Monate bevor, die aber ausgezeichnet gemeistert wurden. So konnte man wie 2020 auch 2021 mit einem leichten Plus von rund 60.000 Domains schließen. Darin bereits eingepreist sind ca. 48.000 Brexit-bezogene .eu-Domains, die eingezogen und am 03. Januar 2022 wieder frei wurden. Den heftigsten Rückschlag musste .eu bereits 2019 einstecken; damals sackte die Registrierungszahl um rund 360.000 Domains ab. Damit sollte für .eu das Brexit-Kapitel insgesamt abgeschlossen sein – eigentlich. Denn erster Streit zeichnet sich um die Domain leave.eu ab, die der gleichnamigen politischen Kampagnengruppe unter Leitung von Nigel Farage als Plattform diente. Hier sollte ein Umzug des Domain-Inhabers in irische Waterford die Löschung verhindern; aktuell ist die Domain jedenfalls nicht konnektiert.

Im Lager der nTLDs sticht eine Entwicklung heraus: .icu, 2021 mit 4.935.339 Domains noch mit weitem Abstand die erfolgreichste neue Endung, ist zum 01. Januar 2022 auf nur noch 625.938 abgestürzt und verbleibt damit gerade so in den Top Ten der nTLD-Rangliste. Sie wird nunmehr angeführt von .xyz, die über 800.000 Domains hinzugewinnen konnte und bei knapp unter 4,3 Mio. Domains notiert. Ihr folgt .online, die 2020 einen Platz auf dem Stockerl noch deutlich verpasst hatte. Wie viel Marketing und verbilligte Registrierungsgebühren hinter diesen Entwicklung stecken, lässt sich nicht sagen; .icu sollte jedoch als warnendes Beispiel dienen. Eine nachhaltige Nutzung attraktiver Domains für sinnvolle Inhalte dürfte immer noch den grössten Werbeeffekt für eine nTLD nach sich ziehen und damit dem Image einer Endung insgesamt nutzen.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de17.159.239(Vergleich zum Vorjahr:+ 459.850)
.at1.412.857(Vergleich zum Vorjahr:+ 47.133)
.com160.004.780(Vergleich zum Vorjahr:+ 8.188.289)
.net13.423.971(Vergleich zum Vorjahr:+ 48.213)
.org10.533.373(Vergleich zum Vorjahr:+ 220.872)
.info3.802.821(Vergleich zum Vorjahr:– 321.758)
.biz1.441.118(Vergleich zum Vorjahr:+ 47.378)
.eu3.677.416(Vergleich zum Vorjahr:+ 61.262)
.xyz4.293.019(Vergleich zum Vorjahr:+ 811.003)
.online2.100.559(Vergleich zum Vorjahr:+ 212.693)
.top1.580.742(Vergleich zum Vorjahr:– 1.126.169)

(Stand 01. Januar 2022)

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