Statistik

Die Gewinner und Verlierer 2018 unter den Domain-Endungen

Zum Auftakt des neuen Jahres blicken wir nicht nur auf die Entwicklung der Registrierungszahlen im letzten Monat zurück, sondern präsentieren Ihnen einen Rückblick auf die letzten zwölf Monate. Erneut war einiges geboten.

In jeder Hinsicht an der Spitze thront .com. Die Kommerzendung konnte 2018 um gut 7.097.320 Domains zulegen und schloss somit das Jahr mit knapp unter 139 Millionen Domains. Zugleich konnte .com die ohnehin guten Zuwächse von 2.936.888 Domains (2016) und 4.964.869 (2017) nochmals deutlich steigern; zuletzt lag .com 2015 mit einem Zuwachs mit 8.649.472 Domains in ähnlichen Sphären – ein solcher Wert wurde in diesem Jahrzehnt aber auch nicht mehr erreicht. Man muss schon bis in das Jahr 2008 zurückblicken, als es mit 11.153.561 neuen Domains unter .com einen vergleichbaren Anstieg gab. Der lange befürchtete Rückzug chinesischer Domain-Investoren, die das Wachstum von .com befeuert haben, ist damit zumindest im letzten Jahr ausgeblieben. Im Sinkflug bleibt dagegen .net; im dritten Jahr in Folge verliert die generische Endung, nach 816.223 im Jahr 2017 und 522.178 im Jahr 2016 geht es diesmal um 520.145 Domains nach unten. Damit scheint .net bisher am meisten von der Einführung neuer Domain-Endungen betroffen zu sein.

Des einen Leid ist aber des anderen Freud: lange Zeit musste das deutsche Länderkürzel .de um den zweiten Platz in der TLD-Weltrangliste nach .com fürchten. Doch selbst ein Verlust von 108.614 Domains im vergangenen Jahr festigt angesichts der höheren Verluste bei .net diese Position. Heftig erwischt hat es .org; die Endungen für gemeinnützige Organisationen rutscht um 1.043.906 Domains ab; 2017 waren es »nur« 128.701 Domains. Ein vergleichsweise stabiles Jahr legte .info hin, die um immerhin 91.864 voranschritt. Doch dahinter folgen schon wieder zum Teil satte Verlustmeldungen: sowohl .biz (516.373) als auch .eu (166.832) notieren leichter. Ob sich bei .eu bereits der Brexit auswirkt, werden wir in einem Jahr wissen; voraussichtlich im März 2019 werden viele Personen mit Sitz im Königreich ihre .eu-Domain aufgeben müssen.

Bei den neu eingeführten Domain-Endungen ist die Zahl der delegierten Endungen von 1.226 auf 1.212 gesunken. Die zahlreichen freiwilligen Rückzüge machen sich also bemerkbar. Auf die Registrierungszahlen wirkt sich diese Entwicklung hingegen nicht aus: sie stieg quer über alle nTLDs binnen der vergangenen zwölf Monate von 23.820.615 auf 27.018.064, ein Plus von 3.197.449 Domains. Damit ist der Verlust aus dem Jahr 2017, der bei annähernd 3,75 Millionen Domains lag, aber noch nicht ausgeglichen. Als Verlierer des Jahres dürfte sich .win fühlen, die aus dem exklusiven Kreis der Domain-Millionäre mit 1.036.078 (2017) auf 460.658 abstürzte. Ihren Platz nahm .online ein, die sich von 773.223 (2017) auf 1.152.304 steigerte, so dass weiterhin fünf nTLDs mehr als eine Million Registrierungen verzeichnen. Die Entwicklung bleibt aber nochvolatil: so notiert beispielsweise .top 1.770.038 Domains höher, im Vorjahr lag der Verlust noch bei 2.623.715 Domain-Namen. Bleibt zu hoffen, dass sich der Markt der nTLDs im Jahr 2019 konsolidiert und von weiteren Registry-Rückziehern verschon bleibt.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de16.204.526(Vergleich zum Vorjahr:– 108.614)
.at1.298.943(Vergleich zum Vorjahr:+ 17.642)
.com138.992.610(Vergleich zum Vorjahr:+ 7.097.320)
.net13.956.864(Vergleich zum Vorjahr:– 520.145)
.org11.445.635(Vergleich zum Vorjahr:– 1.043.906)
.info6.666.828(Vergleich zum Vorjahr:+ 91.864)
.biz2.539.935(Vergleich zum Vorjahr:– 516.373)
.eu3.917.355(Vergleich zum Vorjahr:– 166.832)
.top3.925.867(Vergleich zum Vorjahr:+ 1.770.038)
.xyz2.309.571(Vergleich zum Vorjahr:– 330.622)
.loan2.218.919(Vergleich zum Vorjahr:– 178.283)
.club1.609.382(Vergleich zum Vorjahr:+ 395.626)
.online1.152.304(Vergleich zum Vorjahr:+ 379.081)
.site 958.450(Vergleich zum Vorjahr:+ 422.907)

(Stand 1. Januar 2019)

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