Ein Plus von knapp 1,3 Mio. Domains im März 2021: wer geglaubt hat, dass .com irgendwann die sinnvollen Alternativen ausgehen, hat sich geirrt. Arg gebeutelt hat es hingegen die nTLDs, sie verloren in den vergangenen vier Wochen durch die Bank und zum Teil dramatisch.
Im Dezember 2021 war es ein Anstieg um 538.945 Domains, im Januar von 633.595 und im Februar 849.007 – doch wer geglaubt hat, so allmählich würde auch .com an die Decke stossen, den belehrt der März 2021 eines besseren. Um von der Registry VeriSign offiziell bestätigte 1.287.733 Domains ging es in den letzten vier Wochen voran. Welche Gründe dieses explosionsartige Wachstum hat, wissen wir nicht; die Corona-Pandemie dürfte aber wie bei allen Domains ihren Teil dazu beitragen. Davon profitiert auch .net; nach Monaten der Verluste geht es schon den zweiten Monat in Folge positiv voran, dieses Mal mit einem Plus von über 50.000 Domains. Bei etwas mehr als der Hälfte ist Deutschlands Länderkürzel .de gelandet; ein Wachstum von 28.346 Domain bedeutet ein solides Plus.
Die bereits für Februar 2021 gemeldete dramatische Entwicklung bei den nTLDs setzte sich im März fest. Verlor .icu im Februar über 1,5 Mio. Domains, gab es im März 2021 einen Verlust von knapp 1,1 Mio. Adressen. Vom Höchststand mit rund 6,7 Mio. Domains aus dem April 2020 ist .icu damit inzwischen Lichtjahre entfernt, seit Oktober 2020 geht es rapide bergab. Profitiert hat davon .xyz, die zwar ebenfalls an die 100.000 Domains verliert, aber ihren Spitzenplatz halten kann. Auch die drittplatzierte .online verliert mit über 50.000 Domains deutlich. Insgesamt stürzten die nTLDs mit zusammen 29.043.450 auf nunmehr 27.662.995 ab. Das einzig kleine Highlight setzt .club, die im Windschatten der Clubhouse-App seit Januar 2021 wieder zulegen kann und aktuell bei 1.124.121 notiert. Gegenüber Januar und Februar 2020 konnte .club damit um 92 Prozent an Registrierungen zulegen; ob und wie nachhaltig dieses Wachstum ausfällt, wissen wir aber frühestens in einem Jahr.
Mächtig was los war bei den ccTLDs. Die .fr-Registry AFNIC hat ihren Jahresbericht für 2020 veröffentlicht. Demnach beschloss man das Vorjahr mit 3.670.372 .fr-Domains, unter dem Strich ein Zugewinn von 241.421 Domains. Damit hat .fr um sieben Prozent zugelegt; das Wachstum im gesamten TLD-Markt berechnet AFNIC mit 1,4 Prozent. Innerhalb Frankreichs kommt .fr auf einen Marktanteil von 38 Prozent. Bescheidener fiel der Anstieg bei der südafrikanischen Länderendung .za aus. Nach einem Bericht der Verwalterin ZA Central Registry (ZACR) konnte .za von März 2020 bis Februar 2021 um 73.000 Domains zulegen. Größter Wachstumstreiber war die Corona-Pandemie; während eines harten Lockdown in Südafrika zwischen März und Juli 2020 legte .za im Vergleich zum Vorjahr um 213 Prozent zu. Aktuell steht .za damit bei 1.374.023 Domains, wobei rund 95 Prozent auf Domains unterhalb der Endung .co.za entfallen. Die Endung .za ist damit bei weitem die beliebteste Länderendung in Afrika. Eine abschliessende Erwähnung ist noch .cl, das Länderkürzel vom Chile wert. Die Verwalterin NIC Chile (University of Chile) meldet stolz, dass erstmals mehr als 700.000 .cl-Domains registriert sind. Geknackt wurde die historische Marke am 11. März 2021; wer Inhaber der Jubiläumsdomain ist, verrät NIC Chile leider nicht.
Die aktuellen Domain-Zahlen:
.de | 16.826.111 | (Vergleich zum Vormonat: | + 28.346) |
.at | 1.382.394 | (Vergleich zum Vormonat: | + 5.543) |
.com | 154.586.826 | (Vergleich zum Vormonat: | + 1.287.733) |
.net | 13.438.866 | (Vergleich zum Vormonat: | + 53.140) |
.org | 10.408.252 | (Vergleich zum Vormonat: | + 28.206) |
.info | 3.996.601 | (Vergleich zum Vormonat: | – 35.552) |
.biz | 1.393.501 | (Vergleich zum Vormonat: | + 3.007) |
.eu | 3.560.158 | (Vergleich zum Vormonat: | + 7.143) |
.xyz | 3.604.267 | (Vergleich zum Vormonat: | – 98.776) |
.icu | 2.234.073 | (Vergleich zum Vormonat: | – 1.090.504) |
.online | 1.973.197 | (Vergleich zum Vormonat: | – 56.995) |
(Stand 01. April 2021)