Statistik

CENTR veröffentlicht den Domain-Report für Q3/2021

Das »Council of European National Top-Level Domain Registries« (CENTR) hat das Jahr 2021 statistisch noch nicht ganz aufgearbeitet: vor kurzem veröffentlichte die ccTLD-Vereinigung den Global TLD Report für das 3. Quartal. Demnach ist der europäische Markt rund 116 Mio. Domains schwer.

Nachdem die Corona-Pandemie in ganz Europa für historische Zuwächse bei den Registrierungszahlen gesorgt hat, scheint der Höhepunkt allmählich erreicht. Seit Mitte des Jahres 2021 fallen die Wachstumswerte wieder auf ein vorpandemisches Niveau zurück. Von Krise ist jedoch keine Spur: in ganz Europa waren zum Ende September 2021 rund 116 Mio. Domains registriert, davon 69 Mio. unter einer Länderendung, 25 Mio. unter .com und 12 Mio. unter allen anderen generischen Domain-Endungen einschließlich der nTLDs. Damit hält ein Trend an, den CENTR bereits geraume Zeit beobachtet: mit Ausnahme von .com spielen generische Endungen in Europa nur eine untergeordnete Rolle, ihr Anteil ist mit 11 Prozent deutlich geringer als ihr globaler Anteil von 16 Prozent. Hauptgrund dürfte die tiefe Verwurzelung von ccTLDs in den einzelnen europöischen Ländern sein, was zugleich aber zu Lasten der nTLDs geht.

Erfreulich für die Endnutzer ist, dass die Registrierungsgebühren für europäische ccLTDs im Median auf EUR 10,– pro Domain und Jahr gegenüber dem Vorquartal gesunken sind. Für .com meldet CENTR einen Preis von EUR 12,–, so dass Landesendungen oft günstiger sind als der Branchenprimus. Im Rahmen von MarketingAktionen fallen diese Preise teilweise sogar auf EUR 4,50 für europäische ccTLDs und EUR 7,40 bei .com. CENTR sieht diese Aktionen kritisch. Sie tragen zwar dazu bei, dass das Wachstum kurzfristig höher ausfällt; zugleich befeuern sie aber Spekulation und Missbrauch, zumal das Wachstum nach Ende des Aktionszeitraums häufig platzt wie eine Seifenblase. Von grösserer Bedeutung ist daher der Wert der »domain usage«, den CENTR für besonders wichtig hält. Im Oktober 2021 führten 28 Prozent aller Domains unter europäischer Endung zu einem Fehler, lösten also nicht auf; hinzu kommen 27 Prozent geparkter Domains. Zusammengefasst waren also 55 Prozent der Domains unter europäischer ccTLDs nicht entwickelt. Was vergleichsweise viel klingt, ist im europäischen Vergleich gering; unter den Top 100 gTLDs lösen 45 Prozent aller registrierten Domains nicht auf, weitere 32 Prozent sind lediglich geparkt, was insgesamt sogar 77 Prozent nicht entwickelter Domains ergibt.

Dass die Zahl der aktiven Nutzer unter europäischen ccTLDs höher als der globale Durchschnitt ist, belegen auch die Einträge so genannter »MX records«. Sie sind Voraussetzungen, um eine Domain für eMail nutzen zu können. Sie liegen bei europäischen ccTLDs bei 81 Prozent der entwickelten Domains (also ohne Domains, die nicht auflösen oder geparkt sind). Unter den entwickelten gTLDs sind es nur 60 Prozent, bei den geparkten Domains mit 64 Prozent unwesentlich mehr.

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