Domain-Statistik

CENTR veröffentlicht den Domain-Report für das 4. Quartal 2019

Das »Council of European National Top-Level Domain Registries« (CENTR) hat das Domain-Jahr 2019 mit der Veröffentlichung des »Global TLD Report« für das 4. Quartal beschlossen. Das letzte Vierteljahr vor Corona schloss danach mit 372 Mio. registrierten Domains.

Rund 369 Millionen registrierte Domain-Namen hat CENTR zum 31. Dezember 2019 weltweit quer über alle TLDs gezählt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 3,0 Prozent. Getrieben wird das Wachstum vor allem von .com, die um 4,8 Prozent zulegen kann, und .uk, die um satte 8,7 Prozent wächst – der Brexit scheint sich zumindest für das britische Länderkürzel auszuzahlen. Das größte Plus meldet CENTR für .icu, die sich um 1.599,5 Prozent verbessert – wie lange das anhält, wissen wir in einem Jahr. Zu den Verlierern zählen vor allem .info, für die es um 10,8 Prozent nach unten ging, und .net, die 3,9 Prozent nachgibt. Um zu heftige statistische Ausschläge zu vermeiden, stellt CENTR parallel auf den Median ab. Dort lag das Wachstum quer über alle TLDs bei nur noch 2,6 Prozent. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 4,5 Prozent; auch wenn also der Markt insgesamt noch wächst, wächst er seit geraumer Zeit erheblich langsamer.

Blickt man auf die kontinentale Entwicklung, stechen die afrikanischen ccTLDs mit einem Plus von 8,9 Prozent deutlich hervor, auch wenn sie in absoluten Zahlen nur gering zulegen. Dahinter folgt Nord- und Südamerika mit einem Wachstum von 3,0 Prozent, Asien kommt auf ein Plus von 1,3 Prozent. Dazwischen reiht sich Europa mit 1,6 Prozent ein. Die 37 europäischen ccTLDs kommen auf insgesamt etwas über 70 Millionen Registrierungen. Was CENTR besonders freut: in den meisten europäischen Ländern liegt das jeweilige Länderkürzel zahlenmäßig vor .com; das Vertrauen in die eigene Länderendung ist also besonders groß. Dazu beitragen dürfte, dass der Median der Registrierungsgebühren in Europa bei EUR 13,60 pro Jahr liegt, also etwa EUR 1,– pro Monat. Werbeaktionen drücken diesen Preis teilweise auf EUR 6,– pro Domain im Jahr. Das erleichtert nicht zuletzt den Markeninhabern das defensive Registrieren von Domains und mindert das Risiko von Rechtsverletzungen.

Ein weiteres Indiz für die große Beliebtheit von europäischen Länderendungen ist die »renewal quote«, also der Anteil der Vertragsverlängerungen. Er liegt im Median bei 82 Prozent und damit in einer Größenordnung, die selbst .com nicht in jedem Quartal erreicht. Häufig ist davon zu lesen, dass sich die Domain-Branche konsolidiert. Auch dafür liefert CENTR einen statistischen Beweis: Über das gesamte Jahr 2019 waren verstärkt Umzüge von Domain-Namen von einem Registrar zum anderen zu verzeichnen. Welcher Registrar am meisten profitiert hat, verrät CENTR aber leider nicht.

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