Domain-Registrierung

CENTR legt den Global TLD Report 1/2019 vor, demnach die Zahl der Registrierungen einen Tiefstwert erreichen

Das »Council of European National Top-Level Domain Registries« (CENTR) schreckt die Domain-Branche auf: ausweislich des aktuellen »Global TLD Report« für das 1. Quartal 2019 steigt die Zahl der registrierten Domains zwar, das Wachstum hat aber einen historischen Tiefpunkt erreicht.

Mit rund 351,1 Millionen registrierten Domains quer über alle Top Level Domains endete laut CENTR das erste Quartal 2019, aufgeteilt in zwei Lager mit 193,8 Millionen gTLDs sowie 157,3 Millionen ccTLDs. Dies bedeutet zwar einen Zuwachs von rund 3 Millionen Domains gegenüber dem 4. Quartal 2018; zugleich sank der Median, ein statistischer Mittelwert, aber auf 3,4 Prozent im Jahresvergleich, laut CENTR ein »record low«. Zum Vergleich: im Jahr 2016 lag der Median noch bei über 30 Prozent. Dabei schwankt der Median innerhalb einer Domain-Gruppe nicht unerheblich; bei amerikanischen ccTLDs lag er bei nur 1,4 Prozent, bei afrikanischen ccTLDs dagegen bei 6,3 Prozent, auch wenn in absoluten Zahlen das Wachstum dort gering ist. Insgesamt stellt sich die kontinentale ccTLD-Entwicklung wie folgt dar:

RegionccTLDsDomainsWachstum (Median)
Afrika573,4 Mio.6,3 Prozent
Amerika5314,1 Mio.1,4 Prozent
Asien9868,0 Mio.3,5 Prozent
Europa5771,8 Mio.1,9 Prozent

Wer gehofft hat, dass die neu eingeführten Domain-Endungen das Wachstum befeuern, der sieht sich getäuscht. Die rund 1.200 delegierten Endungen kommen insgesamt auf einen Marktanteil von unter zehn Prozent. Anzeichen dafür, dass ihr Anteil schon in naher Zukunft steigt, gibt es laut CENTR nicht. Aber auch von .net und .org ist nichts zu erwarten; sie haben in den vergangenen drei Jahren jeweils ein Prozent an Registrierungen verloren.

Blickt man nur auf Europa und die dort registrierten 71,8 Millionen Domains, führt .de die Rangliste mit 16,2 Millionen Domains vor der britischen TLD .uk mit 12,2 Millionen an. Spannend zu beobachten wird, ob und wie sich der Brexit auf .uk auswirkt; immerhin verlor .eu schon vor dem rechtlichen Vollzug des Brexit mehrere hunderttausend Domains. Auf Platz drei der Europarangliste folgt dann die niederländische .nl mit 5,9 Millionen Domains vor .ru (5,0 Millionen), .eu (3,6 Millionen) und Frankreichs .fr mit 3,4 Millionen. Dabei bestätigt Europa den allgemeinen Trend; hier sank der Median auf sogar unter 2 Prozent. Unter dem Strich ist damit festzuhalten: die einst so traumhaften Wachstumsraten sind quer über alle Domain-Endungen heftig eingebrochen und bewegen sich gerade noch so im schwarzen Bereich. Ob sich dieser Trend derzeit sogar ins negative verkehrt und die Registrierungszahlen sinken, wissen wir in wenigen Wochen. Es spricht aber schon jetzt viel dafür, dass allein .com den Markt noch antreibt.

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