VeriSign Inc., Verwalterin der beiden weltweit wichtigsten generischen Top Level Domains .com und .net, öffnet seine Schatzkiste: ab sofort gibt das US-Unternehmen tagesaktuell die Zahl der aktiven Domain-Namen bekannt.
Mit Zahlen ist es so eine Sache: kaum ein Unternehmen gewährt gern Einblick in die Details seiner Geschäfte. Nichts anderes gilt für die Zahl der registrierten Domains, lässt sich daraus doch häufig ohne größere Umstände auf die Gebühreneinnahmen schliessen. Zumindest VeriSign möchte allerdings Transparenz schaffen und hat damit begonnen, aus erster Hand und tagesaktuell die Zahl der registrierten .com- und .net-Domains zu veröffentlichen. So meldet VeriSign bei Redaktionsschluss dieses Newsletters 103.978.974 .com-Domains, bei .net sind es immerhin noch 14.751.952. Diese aktiven Domains beinhalten auch alle Domains, die sich innerhalb der fünftägigen Übergangsfrist (Add Grace Period) befinden, in der sie von Registraren wieder gelöscht werden können. VeriSign will diese Zahl mindestens einmal am Tag aktualisieren.
Ergänzt wird dieser Status-Bericht durch die ebenfalls tagesaktuelle Veröffentlichung der »not configured domain names«. Diese Domains sind nicht mit einem Name Server konfiguriert und tauchen daher sonst in der Zonendatei (»TLD zone file«) nicht auf. Bei .com handelt es sich um 148.347 Domains, bei .net sind es 32.625. Allerdings handelt es sich bei allen Registrierungszahlen ohnehin um Momentaufnahmen; in der Praxis ändern sich die Werte sekündlich, so dass zwar Trends erkennbar sind, sekundengenaue Zahlen jedoch auch künftig nicht zur Verfügung stehen.
So viel Transparenz kann sich VeriSign leisten, blickt das Unternehmen doch auf ein erfolgreiches zweites Quartal 2012 zurück. Bei einem Umsatz von US$ 214 Mio. (ca. EUR 174 Mio.) verbleibt ein Nettogewinn von US$ 68 Mio. (ca. EUR 55 Mio.); im Vorjahresquartal gab es noch einen Verlust von US$ 11 Mio. (ca. EUR 8,9 Mio.). Insgesamt hat VeriSign US$ 1,44 Mrd. (ca. EUR 1,17 Mrd.) auf der hohen Kante und damit sowohl im Notfall als auch für künftige Zukäufe einen Notgroschen parat. Dem stehen allerdings auch erhöhte Zahlungen an ICANN gegenüber; pro Jahr sind es etwa US$ 8 Mio., wie CEO Jim Bidzos bekanntgab. Ob und wie sich dies auf die Registrierungsgebühren für Endkunden auswirkt, ist derzeit nicht absehbar.