Nach Angaben des US-amerikanischen Domain-Verwalters VeriSign Inc. sind gegenwärtig insgesamt etwa 63 Millionen Domain-Namen weltweit registriert. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2004 wurden über 4,7 Millionen neue Adressen angemeldet; rein statistisch kommt mittlerweile auf 100 Erdenbürger eine Domain.
Hauptaufgabe von VeriSign ist eigentlich die zentrale Verwaltung (Registry) aller Domains mit den Endungen .com und .net. Als Provider von zweien der insgesamt 13 Root Server hat VeriSign jedoch auch den begehrten und vergleichsweise exklusiven Zugriff auf die Entwicklungsdaten des Domain Name Systems (DNS). In seinem vergangene Woche veröffentlichten »Domain Report« gewährt VeriSign einen Einblick in sein Zahlenmaterial:
Demnach überschritt die Gesamtzahl an Domain-Namen, also sowohl Webadressen unter generischer Top Level Domain wie .com und .info als auch jene mit Länderkürzel wie .de oder .uk, Ende März diesen Jahres erstmals die Marke von 63 Millionen. Damit werden selbst die Rekordzahlen aus den Boom-Jahren des Internets übertroffen. Weitaus erfreulicher ist die Tatsache, dass die registrierten Domains nicht nur von Spekulanten gehortet werden, sondern mehr als je zuvor aktiv genutzt werden, und mit Informationen hinterlegt sind oder für eMail-Konten dienen. Insgesamt verweisen 72 Prozent aller Domains auf eine Website; im Dezember 2002 waren es gerade mal 55 Prozent.
Die Globalisierung macht auch vor dem Internet nicht Halt: der Aufstieg der ccTLDs ist unaufhaltsam. 40 Prozent aller Domains enden mit einem Länderkürzel, wobei allein .de mit 12 Prozent den Löwenanteil für sich verbuchen kann. In Deutschland hält .de einen Marktanteil von 90 Prozent, und kann so selbst Branchenführer .com weit hinter sich lassen. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen ist laut VeriSign der Trend auch in Zukunft positiv. Für Wachstum sollen unter anderem die neuen Endungen wie .name und .museum sorgen, deren Registrierungszahlen laut VeriSign monatlich um insgesamt 50.000 steigen.
Bei aller berechtigter Begeisterung zu letzter Aussage sind leichte Zweifel angebracht. So dürfte sich die Zuwachsrate von .museum unweit jener von Burkina Faso (.bf) bewegen. Die wahren Aufsteiger sind die Länderendungen, deren Potential bei weitem noch nicht ausgereizt ist. Und solange ICANN lieber über die Einführung völlig kruder TLDs wie .cat oder .jobs diskutiert, wird sich daran wenig ändern.