Vergangene Woche gab Facebook bekannt, den Konzern in Meta umzubenennen und maßgeblich an der Entwicklung des Metaverse zu arbeiten. Der Begriff »Meta« hat sich schon seit längerem als gewinnbringend in der Domaining-Szene etabliert. Aber wie wirkt sich die Namenswahl des Facebook-Konzerns auf den Domain-Markt aus?
Unsere kontinuierliche Beobachtung des Domain-Handels zeigt den Erfolg von Meta-Domains und deren Preisentwicklung. So verkauften sich Meta-Domains wie metaverse.io (US$ 175.000,–; ca. EUR 147.481,–) und meta.so (US$ 149.000,–; ca. EUR 128.779,–) zu hervorragenden Preisen. Der Erfolg des Meta-Domain-Marktes zeigt sich auch bei Domains wie metadating.com, die, drei Wochen nachdem sie registriert wurde, zum Preis von US$ 35.000,– verkauft wurde; ähnlich erging es metaavator.com, die allerdings »erst« vier Monate nach ihrer Registrierung zum Preis von US$ 30.000,– einen neuen Inhaber fand. Zuletzt kam die Nachricht, dass die bereits 2007 registrierte chinesische Domain meta.cn jetzt für US$ 130.000,– verkauft wurde.
Die Umbenennung des Facebook-Konzerns in Meta, wobei die Marken Facebook, WhatsApp und Instagram weiter Bestand haben werden, wird unausweichlich Folgen für den Domain-Markt haben. Das neue Branding dürfte zunächst kein Problem für Meta darstellen, da man bereits seit längerem Inhaber der Domain meta.com ist. Die Domain leitete weiter auf meta.org, eine Seite der Chan Zuckerberg Initiative; seit 29. Oktober 2021 leitet meta.com weiter auf eine Unterseits von facebook.com (https://about.facebook.com/meta), auf der das »Metaverse« aus Sicht von Facebook erklärt wird. Es ist davon auszugehen, dass die Kurve registrierter Meta-Domains weiter ansteigt, und es ist nicht ausgeschlossen, dass unreflektierte Überaktive zahlreiche Meta-Facebook-Domains registrieren, in der irrigen Hoffnung, damit einen Schnitt zu machen. Raymond Hackney listet in einem Artikel vom 23. Oktober 2021 die »metafacebook«- und »metafb«-Domains aus einer Liste von 1.333 unmittelbar vor der Meta-Verkündung registrierten Meta-Domains. Auf einem anderen Kanal berichtet er am 27. Oktober 2021 vom Verkauf von metafb.net zum Preis von US$ 30.000,–. Diese Registrierungen bringen auch die mit der Meta-Umbenennung einhergehenden Rechtsfragen auf den Tisch. Dass Meta nun im großen Stil Markenrechte für sich beansprucht, lässt sich ausschließen. Allerdings in Zusammenhang mit den Meta-Marken »facebook«, »WhatsApp« et al kommen die Rechte aus den geschützten Marken zum Zuge und bremsen übereifrige Domainer oder Kriminelle aus. Was sonstige Meta-Domains betrifft, so ist damit zu rechnen, dass die Preise steigen. Da Meta bereits im Besitz von meta.com ist, spricht nicht viel dafür, dass Meta in großem Stil Meta-Domains aufkauft. Also wird Meta nicht durch Domain-Käufe aktiv auf den Markt einwirken. Aber mit dem Konzernnamen Meta wird der Wert des Begriffs unterstrichen, was sich auf den Domain-Markt auswirken wird. Um an dieser Entwicklung zu partizipieren, halten sich Domain-Investoren am besten an die geltenden allgemeinen Regeln für Domains: gefragt sind die guten, kurzen, leicht erinnerbaren Begriffe. Wie sich bei »Meta« allerdings gezeigt hat, müssen diese nicht zwingend unter .com registriert werden, um gut Preise zu erzielen.