Domain-Handel

Donuts gewährt Einblick in den Handel mit Premium-Domains

Die nTLD-Registry Donuts Inc. hat einen Einblick in die Schatzkiste ihrer Premium-Domains gewährt. Doch wer spektakuläre Domain-Deals erwartet hat, wird enttäuscht: die Zahl der teuren, aber relativ unattraktiven Domains ist überraschend hoch.

Seit die Internet-Verwaltung ICANN im Jahr 2012 Bewerbungen um neue Top Level Domains zugelassen hat, zählen auch die Premium-Domains zum Domain-Alltag. Bei Premium-Domains handelt es sich um besonders attraktive Domain-Namen, für welche die zuständige Vergabestelle höhere Preise als für Standard-Domains festgesetzt hat. Die Geschäftsmodelle sind dabei ebenso unterschiedlich wie die Zahl der Premium-Domains je Registry; teilweise fallen die erhöhten Gebühren für Premium-Domains nur im ersten Jahr an, teilweise sind sie jährlich zu bezahlen oder steigen weiter an. Zu den eifrigsten Verfechtern von Premium-Domains zählt auch Donuts, die aktuell 238 nTLDs mit zusammen ca. vier Millionen Domains unter Verwaltung hat, darunter .ltd mit gut 475.000 Registrierungen als erfolgreichste. In einem Blog-Eintrag hat Donuts nun »Premium-Insights« gewährt und mitgeteilt, wie sich die teureren Domains schlagen.

Typischerweise werden danach jede Woche dutzende von Domain-Namen verkauft, die über US$ 1.000,– im Jahr kosten. Aktuelle Registrierungen sind etwa run.live zu US$ 2.950,– (ca. EUR 2.585,–), dental.claims zu US$ 3.540,– (ca. EUR 3.102,–) sowie news.software für US$ 1.180,– (ca. EUR 1.034,–). Allerdings fällt auf, dass keine der Domains aktiv genutzt wird; ausserdem ist das jeweilige .com-Pendant geparkt, so dass viel dafür spricht, dass es – mit ungleich attraktiverer Endung – ebenso zum Verkauf steht. Etwas günstiger wird es in der Preisspanne zwischen US$ 100,– und US$ 999,– im Jahr; hier bietet Donunts unter anderem king.news, mail.services, rc.ventures, phoenix.business, audit.business und insurance.live als Premium-Adressen zum Verkauf. Ebenfalls begehrt sind laut Donuts Domain-Namen mit ein oder zwei Zeichen, wie zum Beispiel z.pizza, jz.live, 7.diamonds, a.vacations, b.international, m.codes, a.camera, bx.finance, ca.tours und i.cheap. Ebenfalls im Angebot sind Schlagwort-Domains wie chicago.house, printing.graphics, spice.kitchen, liberty.network, littlerock.university, motorcycle.tours, speaking.coach, videostream.live, approved.credit, autoinsurance.live, boutique.wine und dermatology.surgery. Gebühren nennt Donuts für diese Domains nicht, weist aber darauf hin, dass alle Domain-Namen, die für mehr als US$ 33,– (ca. EUR 29,–) im Jahr verkauft werden, bereits als Premium-Domains gelten.

Für Domainer Konstantinos Zournas kann das Etikett einer Premium-Domain in all diesen Fällen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um „schlechte“ oder allenfalls durchschnittliche Domains handelt. Im Domain-Handel spielen sie kaum eine Rolle, sondern richten sich in erster Linie an Personen und Unternehmen, die originäre Angebote bereitstellen wollen und dazu eine bestimmte Domain benötigen; alle anderen sollten die Suche auf weitaus günstigere Alternativen unter .com oder .de erstrecken. Zudem ist fraglich, ob sich Donuts mit diesem Modell nicht sogar selbst schadet: 144 der 238 Donuts-Endungen kommen auf weniger als 10.000 registrierte Domains.

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