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Neues von .at, .asia und .bank

Gedacht, um Risiken durch Phishing einzudämmen, stößt die Einführung einer Top Level Domain .bank ausgerechnet bei der Bankenaufsicht auf massiven Widerstand. In Österreich arbeitet man an der Einführung von Kurz-Domains, während man bei .asia IDNs ankündigt – hier unsere Kurznews.

Die vw.de-Rechtsprechung in Deutschland schlägt auch in Österreich erste Wellen: wie Richard Wein, Geschäftsführer der Registry Nic.at, gegenüber der Tageszeitung Kurier bestätigte, beobachtet man derzeit die Entwicklung in Deutschland und hat in Betracht gezogen, in den kommenden sechs bis zwölf Monaten ebenfalls Domains mit einem oder zwei Zeichen anzubieten. Allerdings will man bei der Einführung andere Wege als die DENIC gehen; so ist angedacht, auf einen bewährten Prozess mit vorausgehender Sunrise-Phase zu setzen, so dass die Inhaber von Kennzeichenrechten bevorrechtigt zum Zuge kämen, um sich Domains wie hp.at oder o2.de zu sichern. Für die Live-Phase ist eine Versteigerung von Domains an den Meistbietenden im Gespräch, um den Erlös einem guten Zweck zuzuführen. Da dieser Weg unter anderem juristische Probleme bei konkurrierenden Markenrechten aufwirft, bleiben die konkreten Entscheidungen von Nic.at aber vorläufig abzuwarten.

DotAsia, Verwalter der Top Level Domain .asia, hat für das kommende Jahr die Einführung von internationalisierten Domain-Namen angekündigt. Erste Registrierungen will DotAsia in der zweiten Hälfte 2010 entgegennehmen; geplant ist, dem Live-Start eine Sunrise- und eine Landrush-Phase vorzuschalten, bei der neben Markenrechten auch Inhaber bereits registrierter .asia-Domains bevorrechtigt zum Zug kommen. Noch im Dezember 2009 werden die Entwürfe der IDN-Vergaberegelungen veröffentlicht, um mit Industrieexperten die Details der daraus zu strickenden Policy zu diskutieren; finalisiert werden sollen sie dann bis zum März 2010.

Die Einführung einer Banken-Domain .bank stößt in den eigenen Kreisen auf Widerstand: in einem Schreiben an den ICANN-CEO Rod Beckstrom warnte Patty Evanoff, Superintendent of Financial Institutions Canada (OSFI), potentielle Bewerber vor den Hürden, die mit .bank verbunden wären. So verbieten etwa kanadische Gesetze die Verwendung des Begriffs „Bank“ für Finanzdienstleister, sofern es sich nicht um eine zugelassene Bank handelt; dazu führt die Behörde eine eigene Liste. So will man verhindern, dass kanadische Bürger in die Irre geführt werden und ihr Vertrauen in das Bankwesen Kanadas Schaden nehmen könnte. Wer dem zuwider handle, müsse damit rechnen, zum Verzicht auf die Verwendung der Top Level Domain .bank aufgefordert zu werden; sogar ein aktives Einschreiten gegen die Glaubwürdigkeit der Top Level Domain .bank stellt die Behörde in Aussicht. Doch ob daraus mehr als ein Sturm im Wasserglas wird, wird man abwarten müssen: bisher hat noch gar keine Organisation angekündigt, sich verbindlich um die Endung .bank bewerben zu wollen.

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