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IDNWorldReport.eu veröffentlicht den »IDN World Report 2024«

IDNWorldReport.eu legte dieser Tage seinen »IDN World Report 2024« vor, der aktuelle Entwicklungen der internationalen Domains aufzeigt. Der Report berichtet nur bedingt Gutes. Allgemeine Meinung ist, dass fehlende Bekanntheit bei Endnutzern und mangelnde »Universal Acceptance« IDNs zurückhält.

Der aktuelle IDN World Report 2024 – A snap shot of the status and trends of Internationalised Domain Names (IDNs) in 2024 von IDNWorldReport.eu liefert Statistiken, Trends und Analysen über den weltweiten IDN-Markt. Ziel des IDN-Reports ist, eine konsistente öffentliche Ressource für alle zu bieten, die sich für aktuelle Trends bei den IDN-Registrierungen, der Verbreitung und den technischen Implementierungsmerkmalen interessieren. IDNs sind internationalisierte Domain-Namen, die über den Zeichensatz des lateinischen Alphabets hinaus das Domain Name System (DNS) in lokalen Sprache nutzbar machen und so das Internet mit internationalisierten Domain-Namen (IDNs) für alle Sprachen dieser Welt öffnet. Der IDNWorldReport.eu beschränkt sich auf eine Website. Dort findet man unter den Themen »IDN availability«, »ccTLD technical features of IDNs«, »Registrations« und »Perception of IDNs« kurz gelistete Informationen und Zahlen. Weiter gibt es eine interaktiven Weltkarte, über die die Daten veranschaulicht werden, und unter »Insights« werden die Informationen nochmals durchgegangen und bewertet. Die Seite schließt mit einem Blick auf die Methodologie des Reports.

Zur IDN-Verfügbarkeit heißt es, dass 85 % der ccTLDs und 41 Prozent gTLDs die Registrierung von IDNs unterstützen. In Europa liegt die Unterstützung bei 88 Prozent, in Asien bei 87 Prozent und in Amerika bei 68 Prozent. Bei ccTLDs ist Latein die am häufigsten angebotene Schrift, gefolgt von Kyrillisch. Ganze 85 Prozent der Registries nutzen ihre eigene „Back end“-Software für Registrierungen, während andere auf Anbieter wie Identity Digital, GoDaddy Registry und CoCCA zurückgreifen. 25 Prozent der ccTLDs verwenden »Homoglyph Bundling« als Maßnahme bei der Registrierung von Domains, um Verwechslungen von Domains aufgrund ähnlicher Zeichen in unterschiedlichen Schriftarten zu vermeiden, die andernfalls für Phishing genutzt werden könnten. Die Autoren schätzen aufgrund der vorliegenden Daten, dass weltweit 4,4 Mio. IDNs als Second Level Domain registriert sind, von denen 69 Prozent unter ccTLDs fallen. Die 4,4 Mio. entsprechen einem Anteil von etwa 1,2 Prozent aller weltweit registrierten Domains. Die meisten IDNs unter den ccTLDs finden sich unter der russischen Endung .рф mit 769.000 und dem deutschen Kürzel .de mit 648.000 Registrierungen. Dabei verzeichnet .рф hohes Wachstum, wie auch .vn und .hk, während andere Endungen praktisch kein Wachstum in 2023 aufweisen und 19 ccTLDs im IDN-Bereich sogar geschrumpft sind. Bei einer Auswahl von 41 ccTLDs liegt der mittlere Steigerungswert bei 0,6 Prozent. Die Registries halten IDNs weiterhin für wichtig oder gar sehr wichtig (insgesamt 43 Prozent), um das Internet über lokale native Sprachen zugänglich zu machen.

Der Report kommt zum Ergebnis, zwar habe die Verfügbarkeit von IDNs bei ccTLDs und gTLDs stetig zugenommen, aber das Wachstum und die Akzeptanz dieser Domains sei bemerkenswert langsam. Es fehle deutlich an der Bekanntheit der IDNs beim Endkunden, doch noch entscheidender für die weitere Entwicklung sei aus Sicht der Registries die »Universal Acceptance«, also technische Möglichkeiten, IDNs auch wirklich rundum nutzen zu können. Der lesenswerte Report endet mit den Worten:


Unless concerted efforts are made to address the awareness and technical challenges related to Universal Acceptance, the potential of IDNs to truly democratize the internet and make it accessible to language communities worldwide may remain unfulfilled.

Empfehlenswert ist auch eine Blick auf das IDN Data Table, in dem umfangreiche Daten zu den IDNs in einem Spreadsheet versammelt sind.

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