Kolumbien

.co tritt aus dem .com-Schatten

Egal, ob Domain-Investor oder Markeninhaber – an der kolumbianischen Länderendung .co führt kein Weg mehr vorbei. Ein spektakulärer Domain-Deal aus der vergangenen Woche unterstreicht, dass .co längst aus dem Schatten von .com getreten ist.

Vor Jahrzehnten gestartet als offizielle Länderendung von Kolumbien, hatte .co ihr Hallo-Wach-Erlebnis erst im vergangenen Jahr, als die neue, in Miami ansässige Registry .CO Internet S.A.S. die zweite Namensebene (Second Level) zur Registrierung freigab. Innerhalb weniger Monate sammelte man sodann etwa 11.000 Vorbestellungen für die Sunrise Period und weitere geschätzte 28.000 Vorbestellungen für die Landrush Period ein; inzwischen dürfte die Zahl der registrierten .co-Domains bei knapp einer Million liegen. Nach einer Meldung in der New York Times betrug der Umsatz im vergangenen Jahr US$ 20 Mio., in diesem Jahr sollen es sogar erstmals US$ 30 Mio. werden. Die Änderungen für die Registrierung von .co waren also nicht nur ein Neuanfang, sondern ein voller Erfolg.

Und dieser Erfolg hat in der vergangenen Woche eine spektakuläre Bestätigung gefunden. Wie die Registry mitteilte, hat der Online-Händler Amazon die Ein-Zeichen-Domains a.co, k.co und z.co erworben. Obwohl die Details der Vereinbarung geheim bleiben, dürfte der Kaufpreis im hohen sechsstelligen Bereich gelegen haben. So war etwa dem ebenfalls im Online-Handel tätigen Unternehmen Overstock allein die Domain o.co immerhin US$ 350.000,- wert. Auch der Umstand, dass Amazon den Deal mit Unterstützung von David Taylor, Partner der Kanzlei Hogan Lovells und einer der weltweit führenden Domain-Experten, abgewickelt hat, unterstreicht dessen Bedeutung. Nach bisher unbestätigten Meldungen soll Amazon die Domain a.co selbst nutzen, während k.co für das Lesegerät Kindle und z.com beim ebenfalls zu Amazon gehörenden Schuhhändler Zappos Verwendung finden soll. Darüber hinaus ist die Domain cloud.com Teil des Vertrages, ohne dass die genaue Verwendung bisher jedoch bekannt ist. Damit dürfte es .co endgültig gelungen sein, das Image als bloße Vertipper-Domain von .com auf deren Traffic zu hoffen, abzustreifen.

Wer den Erfolg von .co dagegen allein mit Marketing beschreibt, dem liefert Blogger Andrew Allemann das statistische Gegenargument. Nach einer Auswertung von Registry-Daten hat lediglich ein Prozent der .co-Inhaber mehr als 50 Domains. Setzt man die Schwelle für einen Domain-Investor bereits bei mehr als zehn Domains an, erhöht sich diese Quote auf ebenfalls noch bescheidene zwei Prozent. Es sind also nicht nur Domainer, die .co für sich entdeckt haben. Und es ist kein Grund ersichtlich, weshalb sich dies schon bald ändern sollte.

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