IDNs

Die Endung .com ist bald auch in hebräisch verfügbar

VeriSign Inc. erweitert das Spektrum seiner internationalisierten Varianten von .com: ab November 2018 kann jedermann Domain-Namen mit Kommerzendung in hebräischer Sprache registrieren.

Seit 1996 arbeiten Experten an der Erweiterung des Domain Name Systems durch die Einführung internationalisierter Domain-Namen (IDNs), um den zur Verfügung stehenden Zeichensatz um Buchstaben jenseits des lateinischen Alphabets zu vergrößern. Vor allem .com als weltweit wichtigste Endung spielt dabei die Vorreiterrolle. Dem trägt VeriSign mit der Einführung einer hebräischen Variante Rechnung, um Unternehmen mit ihren Kunden in Landessprache zu verbinden. Hebräisch gehört zur kanaanäischen Gruppe des Nordwestsemitischen und wird von rund 9 Millionen Menschen gesprochen. Das hebräische Alphabet besteht aus insgesamt 22 Buchstaben und hat die Besonderheit, dass horizontal von rechts nach links geschrieben wird; daher ist die hebräische .com-Variante auch die erste generische Top Level Domain, bei der sich der Punkt (»dot«) rechts der Domain befindet.

Letzter Auslöser für die Entscheidung zu Gunsten einer hebräischen .com-Variante war für VeriSign eine Umfrage im September 2017 in Israel, bei der 69 Prozent der Befragten angaben, sich für ein solches .com-Pendant entscheiden zu wollen, wenn es registrierbar wäre; befragt wurden dabei 150 Unternehmen mit bis zu 30 Angestellten. Den genauen Zeitplan für die Einführung hat VeriSign am 30. Juli 2018 veröffentlicht. Er teilt sich in fünf Phasen ein:

  • Sunrise Period: vom 30. Juli 2018 bis 4. September 2018
  • Priority Access Program Period: 5. September 2018 bis 1. Oktober 2018
  • Land Rush Period: 2. Oktober 2018 bis 4. November 2018
  • General Registration Period Start Date: 5. November 2018
  • Trademark Claims Period: 5. September 2018 bis 3. Februar 2019

Wer bereits an der Sunrise-Period teilnehmen möchte, benötigt zum Zeitpunkt der Domain-Registrierung einen Eintrag der Marke in ICANNs Trademark Clearinghouse. In der Phase des »Priority Access Program« kann zudem das hebräische Pendant zu einer bereits registrierten .com-Domain angemeldet werden.

Für VeriSign ist die hebräische Variante von .com der mittlerweile dritte Versuch, IDNs populärer zu machen. Bereits seit längerem stehen eine japanische und eine koreanische Variante zur Verfügung, kommen aber jeweils auf nicht mehr als 7.000 registrierte Domains. Hinzu kommt eine koreanische Variante von .net, deren Registrierungszahl jedoch nochmals deutlich niedriger liegt.

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