.info/.org/.biz

an der Preisschraube gedreht

Nur wenige Tage nach der Ankündigung einer Preiserhöhung für .com- und .net-Domains ziehen andere Registries nach: im Windschatten der VeriSign-Mitteilung haben auch Afilias (.info), Public Interest Registry (.org) und Neustar (.biz) angezeigt, ihre Domains zu verteuern.

Anfang April hatte VeriSign in seiner Stellung als zentraler Verwalter (Registry) der beiden wichtigsten generischen Top Level Domains .com und .net formal gegenüber der Internet-Regierung ICANN angekündigt, entsprechend vertraglich vereinbarter Möglichkeiten mit Wirkung ab dem 15. Oktober 2007 die Einkaufspreise der Registrare für .com-Domains um US$ 0,42 und im Fall von .net-Domains um US$ 0,35 zu erhöhen. Die Endkundenpreise, also die Preise, zu denen Domain-Registrare ihren Kunden die Domains anbieten, sind hiervon dagegen nicht unmittelbar betroffen. Zur Begründung der ersten Preiserhöhung seit dem Jahr 1999 hatte VeriSign offiziell darauf verwiesen, dass der DNS-Verkehr im Internet stark zugenommen habe und die Infrastruktur Investitionen erfordere.

Kurz später kündigte Roland LaPlante, Vizedirektor bei .info-Verwalter Afilias, in einem Brief an ICANN-Präsident Paul Twomey an, dass man dort ebenfalls die Preise erhöhen werde. So verteuern sich die Einkaufspreise bei .info ebenfalls mit Wirkung zum 15. Oktober 2007 auf US$ 6,15. Grundlage hierfür ist ebenfalls eine Vereinbarung im Registry-Agreement zwischen ICANN und Afilias. Bei soviel Einmut wollten dann offensichtlich PIR und Neustar nicht nachstehen, und drehten auch für die von ihnen verwalteten Domain-Namen an der Preisschraube. So werden die Preise je .org-Domain ab dem 18. Oktober 2007 um US$ 0,15 auf künftig US$ 6,15 erhöht; Neustar verteuert .biz-Domains dagegen mit Wirkung ab dem 19. Oktober 2007 um gleich US$ 0,42 auf dann US$ 6,42. Die Begründung beschränkt sich auch hier auf den Hinweis, von den vertraglich vereinbarten Möglichkeiten Gebrauch zu machen.

Ob die Preise letztlich auf die Kunden umgewälzt werden, ist derzeit offen. Je nach Geschäftsmodell ist keinesfalls zwingend davon auszugehen, dass die Registrare diese erhöhten Preise an ihre Kunden weitergeben; so wird zum Beispiel die Starnberger united-domains AG ihre Gebühren nicht anpassen.

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