DNS

eco legt Report vom Experten-Workshop »topDNS« mit Empfehlungsliste vor

Die vom eco – Verband der Internetwirtschaft eV ins Leben gerufene Initiative »topDNS« hat den Report »State of the DNS 2022« veröffentlicht. Darin finden sich elf vorrangige Maßnahmen, um das Domain Name System (DNS) noch effektiver zu schützen.

Anfang 2022 haben sich auf Betreiben von eco unter der Bezeichnung »topDNS« weltweit führende Registries, Registrare und Hosting-Provider zusammengeschlossen, um Missbrauch des DNS zu bekämpfen. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem die .com- und .net-Registry VeriSign, die .org-Verwalterin Public Interest Registry (PIR), die sowohl als Registry als auch als Registrar tätige CentralNic Group PLC und einige größere Domain-Registrare. Ihr Ziel ist es, einen stabilen und sicheren Betrieb des DNS zu gewährleisten, einschließlich der Förderung bestehender Aktivitäten zur Bekämpfung von DNS-Missbrauch und Aufklärung darüber, welche Maßnahmen effektiv und angemessen sind. Im November 2022 lud topDNS rund 30 Experten, darunter Vertreter dreier verschiedener Generaldirektionen der EU-Kommission, zu einem Workshop nach Brüssel ein, um gemeinsam an einer sicheren Zukunft des DNS zu arbeiten, allgemeine Ideen und Vorschläge neu zu formulieren und sich auf Maßnahmen und umsetzbare Lösungen zu einigen. Die Ergebnisse hat topDNS nun in dem 28-seitigen Abschlussbericht »State of the DNS in 2022« veröffentlicht, der die Maßnahmen zusammenfasst, die zur Bekämpfung von Missbrauch und illegalen Inhalten im Internet sowie zur Verfolgung von Straftaten ergriffen werden können.

Konkret finden sich im Bericht elf Maßnahmen, die von den Workshop-Teilnehmern als vorrangig eingestuft wurden. Schlagwortartig werden genannt:

  • Die schnelle Löschung bösartiger und kompromittierter Domain-Namen.
  • Verhinderung von Missbrauch, bevor er gemeldet wird.
  • Automatisierung ist in diesem Zusammenhang unverzichtbar.
  • Vertrauen aufbauen, insbesondere persönliche Beziehungen zwischen den beteiligten Akteuren.
  • Verbesserung des Umgangs mit Missbrauch durch Förderung angemessener Verfahren zur Bearbeitung von Missbrauchsmeldungen.
  • Automatische Rückmeldungen auf Missbrauchsmeldungen als erster Schritt zur Verbesserung der Kommunikation.
  • Entwicklung von Schulungsangeboten für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette.
  • Erstellung von »Anti-Abuse-Kits/Toolbox in a Box«.
  • Einleitung eines Kulturwandels, beispielsweise durch die Umsetzung aktueller technischer Standards.
  • Schaffung kommerzieller Anreize und reputationsbasierter Maßnahmen
  • Erstellung eines Rollen- und Zuständigkeitsplans für alle Akteure.

Die Empfehlungen knüpfen an eine Studie zum Missbrauch des DNS an, die von unabhängigen Experten durchgeführt und im Januar 2022 von der EU-Kommission veröffentlicht wurde. Auf über 170 Seiten zeichnet die Studie das Grundproblem angefangen mit einer fehlenden Definition des Begriffs DNS Abuse nach, zeigt jedoch auch etwaige Wege der Eindämmung von Missbrauch auf.

Thomas Rickert, Director Names & Numbers bei eco., erklärte:

»Wir freuen uns sehr, dass so viele Stakeholder – unter ihnen auch die Europäische Kommission – der Einladung der topDNS-Initiative gefolgt sind und aktiv an dem Workshop teilgenommen haben. Wir können jedoch noch deutlich bessere Ergebnisse erzielen, wenn wir noch mehr Marktteilnehmer in die Lage versetzen, bei der Missbrauchsbekämpfung mitzuwirken: Durch Aufklärung, Schulung, unterstützende Tools, den Austausch von Daten und Informationen sowie die Etablierung gemeinsamer Best Practices und Standards.«

Ein Folge-Workshop soll im vierten Quartal 2023 stattfinden, um erneut Bilanz zu ziehen und die Fortschritte in der Branche zu bewerten.

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