Rechenleistung

Domain-Registrare nehmen an folding@home für die Covid-19-Forschung teil

Auch wenn die Zahl der COVID-19-Erkrankungen seit Wochen rückläufig ist, besiegt ist der Virus noch lange nicht. Das dezentrale Volunteer-Computing-Projekt Folding@home will daher die Rechenleistung der Internetnutzer bündeln und so die Forschung vorantreiben.

Ganz neu ist Folding@home (FAH) nicht. Schon seit dem 19. September 2000 ist das von der Stanford University initiierte Projekt im Bereich der Krebs-, Alzheimer- und Parkinson-Forschung tätig. Es simuliert die Proteinfaltung und andere Arten von Molekulardynamik. Doch anstatt einen einzelnen, zentralen Computer für die Simulationen zu nutzen, können bei FAH Privatnutzer den Forschern die Rechenleistung ihres Rechners zur Verfügung stellen; die dazu notwendige Client-Software gibt es unter anderem für Windows, macOS und Linux, und kann kostenfrei von jedermann heruntergeladen werden. Mittlerweile stellen die Nutzer über 2,4 Exaflops Rechenleistung zur Verfügung; damit übertrifft die gemeinschaftliche Rechenpower das Leistungsvermögen der 500 schnellsten Supercomputer der Erde zusammengenommen. Die privaten PCs können so gemeinsam beispielsweise simulieren, wie sich verschiedene Wirkstoffe auf das Spike-Protein des Virus zum Andocken an Hostzellen theoretisch verhalten; das grenzt die Praxisversuche auf dutzende bis hunderte statt tausende Wirkstoffe ein, die in der Corona-Pandemie zum Einsatz kommen könnten.

Die erste Welle von COVID-19-Projekten simuliert potenziell medikamentös behandelbare Protein-Targets des SARS-CoV-2-Virus. Das Coronavirus braucht das Spike-Protein, damit es eine Zelle befallen kann. Medizinische Details haben die Forscher auf der Projektwebsite veröffentlicht. Die privaten FAH-Teilnehmer bekommen davon nichts mit; die Rechenarbeit erledigt ihr PC, wobei auch die Rechenleistung ihrer Graphikkarten genutzt wird. Ähnlich wie bei Online-Spielen werden besonders eifrige Teilnehmer belohnt. Es gibt dazu ein Ranking-System, das die eingebrachte Rechenleistung berücksichtigt, auch Bonuspunkte kann man sich verdienen. Zu den Teilnehmern zählen inzwischen auch zahlreiche Registrare und Internetdienstleister wie Blacknight Solutions, Cloudflare, 1&1 Internet und die united-domains GmbH, deren Projekt domain-recht.de ist.

Das Prinzip erinnert an SETI@home. Dort wurden vielversprechende Abschnitte des Himmels gezielt nach Radiosignalen von Außerirdischen abgesucht. Die Auswertung der riesigen Datenmengen wurde an die Computer der weltweiten SETI@home-Gemeinde ausgelagert. Am 02. März 2020 verkündete die Universität Berkeley als Leiterin des Projekts aber deren Ende für freiwillige Teilnehmer. Begründet wurde dieser Schritt zum einen mit dem Abschluss aller notwendigen Analysen, zum anderen mit dem steigenden Aufwand für die Verwaltung der Analysedaten und der Resultate. Die Betreiber bezeichnen die Phase als »hibernation«, also als Ruhephase, und kündigten an, die vorhandenen Ressourcen weiter in den Dienst der Wissenschaft zu stellen.

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