Die neue Telefon-Domain .tel ist reibunglos, aber verhalten in die Sunrise Period gestartet: seit dem 03. Dezember 2008 können Markeninhaber weltweit ihre .tel-Domain bekommen. Für die breite Masse der Internetnutzer wird .tel spätestens ab Februar 2009 interessant.
Inhaber nationaler Marken mit Anmeldung vor dem 30. Mai 2008 und Eintragung vor Einreichung des Sunrise-Antrages sind ab sofort berechtigt, sich bevorzugt ihre .tel-Domain zu sichern. Planmäßig ist .tel Ende letzter Woche in die Sunrise-Phase gestartet, die noch bis zum 02. Februar 2009 um 23.59 Uhr GMT andauern wird. Da in der Sunrise der Prioritätsgrundsatz des „first come, first served“ gilt, sollte man sich bei Interesse rasch um eine Teilnahme bemühen. Eine Teilnahme ist über jeden der derzeit 126 akkreditierten Registrare möglich; eine Liste hält Verwalter Telnic auf seiner Internetseite bereit. Ganz günstig sind die Sunrise-Domains aber nicht: so sind etwa bei der Key Systems GmbH pro Domain für drei Jahre knapp EUR 400,– an Validierungs- und Registrierungsgebühren zu bezahlen, bei Internetwire sind es EUR 339,–. Da sich die Angebote im Detail auch bei den angebotenen Leistungen häufig unterscheiden, lohnt sich ein Hinsehen über den Preis hinaus.
Wer .tel erst mal auf sich wirken lassen und die Sunrise Period abwarten möchte, der kann dann ab 03. Februar 2009 um 15.00 Uhr GMT in die Landrush-Phase einsteigen. Auch hier gilt: Sowohl Sunrise- als auch Landrush-Domains müssen für mindestens drei Jahre registriert werden, wobei die Preise für Landrush-Domains günstiger sein dürften. Der Startschuss für die allgemeine Registrierung ist dann der 24. März 2009.
Die Funktionsweise von .tel erklärt sich am besten über die Verwalterseite telnic.tel: beim Aufruf jeder .tel-Domain erscheint eine optisch einheitlich gestaltete Website, über die man die Kontaktdaten zum Domain-Inhaber abrufen kann. In der Regel zählen hierzu Adresse, Telefon- und Faxnummern, eMail-Adresse, Website und ein über Google Maps verlinkter Stadtplan. Insgesamt unterscheidet Telnic fünf Arten von Informationen: contact info, content links, identities, geolocation und indexable text, so dass auch Daten wie Skype, Links zu Blogs und Facebook oder die GamingID bereit gehalten werden können. Über eine Eingabemaske erhält man mittels Benutzername und Passwort Zugang zu einem geschützten Bereich, über den die Daten verwaltet werden können. Und schließlich ermöglicht noch eine Suchmaske das Finden anderer Kontakte, zumindest wenn sie über eine .tel-Domain verfügen. Auf diesem Weg funktioniert das Domain Name System wie ein Telefonbuch mit sämtlichen Kontaktinformationen.
Ob sich das Konzept durchsetzt, bleibt abzuwarten. Nach Einschätzung von Techcrunch bietet .tel nichts, was Social Networks wie Xing oder Facebook nicht schon bieten, zumal die Veröffentlichung der Daten zum Missbrauch einlädt. Ob Social Networks ähnlich einfach, übersichtlich und für Dritte auch ohne Anmeldung unkompliziert nutzbar sind wie .tel, ist jedoch zu bezweifeln.