Sieben neue Endungen von Donuts schlossen am 25. Januar 2014 ihre Sunrise-Phase ab. Am 31. Januar 2014 wurden die entsprechenden Zone Files zur Einsicht freigegeben. Lediglich rund 1.200 Domains wurden während dieses Zeitraums registriert. Bei Donuts ist man dennoch zufrieden.
Sieht so ein erfolgreicher Start von Domain-Endungen aus? Sieben neue Domain-Endungen und 1.200 Registrierungen? Im Detail (laut domainincite.com und bestätigt von Donuts):
.clothing | 560 |
.holdings | 166 |
.bike | 146 |
.ventures | 125 |
.guru | 117 |
.singles | 50 |
.plumbing | 44 |
Kevin Murphy von domainincite.com stellt dem die Sunrise von .co entgegen, die 2011 mit 11.000 Bestellungen aufwarten konnte. Doch Richard Tindal (COO Donuts Inc.) erklärte in einem Kommentar zu Murphys Artikel, dass einerseits die von diesem genannten Zahlen ziemlich korrekt sind und man bei Donuts mit den Entwicklungen aber zufrieden ist. Allerdings sieht das Geschäftsmodell von Donuts auch etwas anders aus als bei anderen Anbietern. Die in fünf Kategorien gestaffelten Preise für jede der unterschiedlichen Registrierungsphasen scheinen laut Tindal die Erwartungen zu erfüllen. Hinzu kommen die Einnahmen durch Einträge in das Donuts-eigene Markenschutzprogramm »Domains Protected Marks List« (DPML), das die Erwartungen von Donuts übertreffe. Entsprechend winkt Tindal ab: wer als Registry allein auf Passivregistrierungen von Markeninhabern hofft, sollte sein Geschäftsmodell überdenken.
Kevin Murphy stellte bei der Untersuchung der Zone Files fest, dass Konzerne wie Apple, Microsoft, Wal-Mart und Samsung weitestgehend – die DPML nutzend – ihre Marken bei allen sieben Endungen blockiert haben. Allerdings griff Apple bei mac.guru, ipad.guru und iphone.guru zu. Die Endungen .clothing und .bike sind erwartungsgemäß von Markeninhabern aus der jeweiligen Branche besetzt. Aber Markenbrandings der Modebranche finden sich beispielsweise nicht unter .bike und vice versa. Allerdings findet Kevin Murphy auch zweifelhafte Registrierungen. So sind zahlreiche generischen Begriffe wie unter den Endungen von dem auf das Recht des geistigen Eigentums spezialisierten Anwalt Thomas Brackey von Freund & Brackey registriert. Wie eine andere Quelle mitteilt sind beispielsweise Begriffe wie Pizza und Bayern betroffen. Verschiedene nTLD-Bewerber schafften es, ihre Endungen unter den sieben Donuts-Endungen zu registrieren. Darunter finden sich von What Box, Bewerber um unter anderem .wedding und .realastate, die Domains realastate .guru und wedding.guru. Aus Sicht von Tindal ist das unproblematisch: die Domain-Inhaber haben den von ICANN verlangten und mit einem Markeneintrag in das Trademark Clearinghouse generierten SMD-File und sind damit berechtigt, während der Sunrise die Markendomains zu registrieren.
Hatten wir Ende vergangenen Jahres angekündigt, nachdem das Ergebnis der Shabaka-Sunrise mit ca. vier Domains bekannt wurde, ein Urteil lasse sich erst Ende Januar abgeben, wenn weitere Sunrise-Ergebnisse vorliegen, so fiele das Urteil jetzt nicht positiv aus. Doch machen acht Domain-Endungen noch keinen Frühling. Wir warten die weiteren Entwicklungen ab. In zwanzig oder dreißig Jahren, wenn viele Endungen auf der Strecke geblieben sind, wird sich zuletzt zeigen, dass sich der Schritt zu mehr Endungen doch gelohnt hat.