Domain-Sperren

Nominet-Report sricht von über 16.000 gesperrten Domains

Die .uk-Registry Nominet hat ihren Kriminalitätsreport für den Zeitraum 1. November 2016 bis 31. Oktober 2017 veröffentlicht. Die Zahl der in Zusammenarbeit mit britischen Behörden suspendierten Domains hat sich danach gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Nicht nur im Vereinigten Königreich ist eine Registrierung von Domain-Namen zu ungesetzlichen Zwecken untersagt. Die Zahl der Gesetze, die eine Suspendierung von .uk-Domains gestattet, ist allerdings vergleichsweise hoch; mit The Fraud Act 2006, Trade Marks Act 1994, Copyright, Designs and Patents Act 1988, Cancer Act 1939, Proceeds of Crime Act 2002, Human Medicines Regulations 2012, Medical Device Regulations 2002, Consumer Protection from Unfair Trading Regulations 2008, Computer Misuse Act (1990) Education Reform Act (ERA) 1998, Companies Act 2006, Solicitors Act 1974, Toy Safety Regulations 2011, Identity Documents Act 2010, Financial Services and Markets Act 2000, Psychoactive Substances Act 2016, Sections 1 & 2 Terrorism Act 2006 und Sections 3 & 7 Veterinary Medicines Regulations gibt es gleich 18 potentielle Rechtsgrundlagen. Eine gerichtliche Entscheidung ist dabei nicht zwingend erforderlich. Vor allem die Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) macht von diesen Möglichkeiten regen Gebrauch. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2016 hat man 7.617 Suspendierungen erreicht; insgesamt hatte Nominet 8.049 .uk-Domains wegen krimineller Aktivitäten suspendiert

Für das Jahr 2017 hat man diese Zahl mehr als verdoppelt. Nach den Angaben von Nominet wurden auf Betreiben von zehn verschiedenen Behörden bei rund 12 Millionen registrierten .uk-Domains insgesamt 16.632 Domains suspendiert. Für den Großteil ist wiederum die PIPCU verantwortlich, sie ließ 13.616 Domains suspendieren. Danach folgt das National Fraud Intelligence Bureau mit 2.781 Suspendierungen vor Trading Standards (131) und der Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (99). Lediglich in 32 Fällen wurde der Bitte um Suspendierung nicht entsprochen. Für den Großteil der Suspendierungen sorgte die Registrierung von Domain-Namen, die für erhebliche Sexualdelikte werben oder hierzu anstiften; es muss hierfür an einem vernünftigen oder rechtlich geschützten Interesse fehlen. Konkrete Beispiel, um welche Domains es geht, nennt der Bericht nicht. Dass offenbar keiner der Domain-Inhaber davon Gebrauch gemacht hat, die Suspendierung binnen 30 Tagen anzugreifen, legt die Vermutung nahe, dass die Suspendierung überwiegend berechtigt war.

Die Gründe für den rapiden Anstieg könnten vielfältig sein. Neben der nahe liegenden Vermutung, dass die Zahl der Cyberkriminellen stark gestiegen ist, könnte auch eine verstärkte Ermittlungstätigkeit der Behörden zu mehr Suspendierungen geführt haben. Offen bleibt auch, ob die gestiegene Anzahl der Suspendierungen auf eine ebenso gestiegene Anzahl von Domain-Inhabern zurückzuführen ist, oder nur einige wenige dafür verantwortlich zeichnen. Im Schnitt bleibt .uk aber sicher: lediglich knapp 0,14 Prozent aller registrierten .uk-Domains waren von den Suspendierungen betroffen.

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