Neue Domains

Umdenken ist notwendig!

Ab Januar 2012 wird es für drei Monate möglich sein, sich um eine eigene Top Level Domain bei ICANN zu bewerben. Nicht viel Zeit, um sein Denken umzustellen und zu entscheiden, ob man dabei sein wird, und dann noch alle Hebel in Bewegung zu setzen, um rechtzeitig eine ordentliche Bewerbung abzugeben oder für Einsprüche gegen Bewerbungen gewappnet zu sein.

Die Gelegenheit ist wahrhaftig historisch, meint Antony Van Couvering, CEO von Minds+Machins und TLDH, Ltd., in einem Interview. Sechs Jahre dauerte der Prozess, bis ICANN eine neue Runde von Bewerbungen um neue Domain-Endungen freigegeben hat, und jeder darf sich diesmal um eine eigene Endung bewerben. Für Bewerber wird die Zeit plötzlich knapp, denn bis zur Öffnung des Bewerbungsfensters am 12. Januar 2012 ist nicht mehr viel Zeit, und die Bewerbung ist ein komplexer und ernsthafter Vorgang. Van Couvering, der CEO zweier Dienstleister um die neuen Endungen ist, bestätigt in dem Interview, dass sich nun seinen Unternehmungen gegenüber Kennzeichenrechteinhaber, die sich lange gegen die Einführung neuer Top Level Domains wehrten, melden und die Möglichkeiten eigener Domain-Endungen erörtern.

Der Gedanke ist fremd, die damit auftretenden Fragen schwierig zu beantworten. Wie wäre es als Unternehmen, eine eigene Domain-Endung zu besitzen? Ist das notwendig oder sogar konsequent, um das eigene Unternehmen für die Zukunft abzusichern? Alex Tajirian, CEO von DomainMart, sieht in einem Artikel auf circleid.com für die meisten Entscheider einen Entscheidungswiderspruch, der nur durch ein unternehmensinternes Kompetenzteam oder Berater von außen entwirrt werden kann. Diesen sollte die Aufgabe übertragen werden, die Sache zu prüfen und einen Entscheidungsvorschlag zu unterbreiten. Dabei sollten sich Entscheider aber nicht hinters Licht führen lassen, sondern die Gründe, Motive und Voraussetzungen des unterbreiteten Vorschlags überdenken und überprüfen.

Die Zeit für ein solches Prozedere ist knapp. Es sind vielfältige Informationen zu sammeln, nicht nur die Einführung von Domain-Endungen betreffend, sondern auch Unternehmensinterna und die Zukunft des Marktes, auf dem man agieren will. Kommt eine Entscheidung zu Gunsten einer eigenen Domain-Endung, gibt es in den wenigen verbleibenden Monaten noch sehr viel zu tun, bis sich das Bewerbungsfenster am 12. Januar 2012 öffnet und am 12. April 2012 wieder schließt. Jedem Unternehmen/r ist dringend zu raten, sich Klarheit darüber zu verschaffen, ob man sich mit den neuen Domain-Endungen auseinandersetzt oder nicht. Schon aus dieser Überlegung folgt wahrscheinlich der Schritt zu einer dezidierten Untersuchung der Frage, ob eine eigene Endung in Betracht kommt. Diese Überprüfung sollte man nicht auf die lange Bank schieben, sie muss jetzt durchgeführt werden. Sonst wird es zu spät.

Vertiefende Informationen und persönliche Kontakte zu Dienstleistern im Bereich nTLDs gibt es auf der von der united-domains AG, zu deren Projekten domain-recht.de gehört, organisierten, in München am 26. und 27. September 2011 stattfindenden „Munich Conference On New Top Level Domains„.

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