Mit einem Bilderbuchstart ist die neue europäische Top Level Domain .eu (dotEU) in die Phase der allgemeinen Registrierung gestartet: Nur wenige Tage nach dem Beginn der so genannten Landrush-Phase explodierte die Gesamtzahl an angemeldete .eu-Domains von etwa 350.000 auf inzwischen weit über 1,3 Millionen. Kunden der united-domains GmbH dürften sich besonders gefreut haben – der Registrar aus Starnberg konnte in den ersten Stunden über 100.000 .eu-Domains erfolgreich für seine Kunden registrieren.
Seit dem 7. April 2006 Punkt 11 Uhr kann jeder Bürger, jedes Unternehmen und jede Organisation mit Sitz in einem der 25 EU-Mitgliedsländer Domains direkt unterhalb von .eu in unbegrenzter Anzahl registrieren. Und der Ansturm war gewaltig: Allein binnen der ersten vier Stunden nach Öffnung der Registrierungsdatenbank für die Allgemeinheit gingen bei der zentralen Verwaltungsstelle EURid in Brüssel über 700.000 Anmeldungen ein; bereits in der ersten Stunde wurden durchschnittlich 76 .eu-Domains pro Sekunde registriert. Vor allem in Deutschland und Österreich stieß .eu auf riesiges Interesse, was auch die ersten fünf registrierten Begriffe belegen: mit dekoration.eu, buchung.eu, tankstellen.eu, exhibtionist.eu und eurorechner.eu stammen sie sämtlich aus dem deutschsprachigen Raum. Dabei ist .eu weit davon entfernt, sein Pulver verschossen zu haben: Gemessen an der Gesamtzahl von „.de“ mit bald 10 Millionen Webadressen und „.com“ mit gut 50 Millionen wird der Namensraum von dotEU weder heute noch morgen auch nur annähernd ausgeschöpft sein.
Zu den Gewinnern der Landrush-Phase zählen die Kunden der united-domains GmbH. Der Starnberger Registrar konnte 63,7 Prozent oder knapp zwei Drittel aller vorgemerkten .eu-Domains für die Kunden sichern; mit einem weiteren Anstieg ist in den kommenden Tagen noch zu rechnen. Zum Vergleich: Der Regensburger Registrar InternetX kam nach eigenen Angaben auf gut 50%, domainname.at aus Wien auf 52%.
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Heise.de teilt unter anderem folgende Ergebnisse anderer Provider mit: 1&1 gibt eine Erfolgsquote von 56 Prozent und rund 90.000 registrierte Domains an, während die Quote von Domainfactory bei 25 Prozent liegt. Strato verweist auf 70 Prozent. GoDaddy-CEO Bob Parsons gestand eine Quote von 33 Prozent ein. Kunden von GoDaddy kritisieren das Unternehmen: es habe zu spät reagiert, weshalb man die bestellten Domains nicht bekommen habe.