Zahlreiche neue Domain-Endungen sind inzwischen auf dem Markt. Viele Domain-Verwaltungen betreten damit Neuland: sie haben plötzlich Einkünfte aufgrund von Domain-Registrierungen und müssen diese verbuchen. Dabei gibt es zahlreiche Fehlvorstellungen darüber, wie man mit den Domain-Einkünften umgeht. Norbert Grey hat sich die fünf üblichsten vorgenommen.
Wir sind keine Buchhalter, weshalb wir bei den Ausführungen von Norbert Grey nicht in die Tiefe gehen können, ohne uns zu blamieren. Gleichwohl erscheint es uns sinnvoll, auf den Artikel hinzuweisen, der für die neuen, noch unerfahrenen Registries wichtige Aspekte der Buchhaltung offenlegt. Als Norbert Grey vor zehn Jahren bei .mobi als CFO (Chief Finance Officer) anfing, wußte er auch nicht, wie das mit der Buchhaltung bei einer Top Level Domain Registry zugeht. Doch in den Jahren seit dem hat er einiges gelernt, und gab in einigen Artikeln auf circleid.com seine Erfahrungen weiter. In dem aktuellen Artikel räumt er mit Fehlvorstellungen, die neue Registries von Domain-Erlösen haben, auf. Er macht etwa deutlich, von welchen Werten man bei der Kalkulation ausgehen sollte, um einigermassen sichere Prognosen zu entwickeln und somit sicher wirtschaften zu können. So warnt er, sich an Angaben von Back-End Providern zu orientieren, oder fakturierte Umsätze mit Einnahmen gleichzusetzen. Auch die Frage, wann Einkünfte wie gebucht und versteuert werden, stellt sich, wobei sich fakturierte Umsätze gegebenenfalls zurückstellen lassen: Domains werden üblicherweise für ein Jahr registriert, die Registrierungseinkünfte sind demgemäß wohl nicht im Monat der Registrierung zu buchen, sondern über den gesamten Registrierungszeitraum. Weiter rät er davon ab, sich die Daten in einer Tabellenkalkulation aufzubereiten, was sehr fehleranfällig ist. Dafür gibt es spezielle Software, die man nutzen sollte, denn die unterschiedlichen Zahlungsweisen und -beträge für Domains sind zu komplex, je nach dem ob vielleicht eine ein-, zwei-, fünf- oder zehnjährige Registrierungsvereinbarung vorliegt, die Domain frühzeitig transferiert oder gekündigt wird und etwaige Grace-Periods vorliegen.
Das gesamte Domain-Geschäft ist komplexer, als man sich dies auf den ersten und zweiten Blick vorstellt. Wie der CENTR-Report (siehe weiter oben) zeigt, fallen die Erwartungen anders aus als die tatsächlichen Registrierungszahlen, was einige Registries in Schwierigkeiten bringen dürfte. Kommen dann noch Fehler bei der Buchhaltung hinzu, endet die Fahrt in die unendlichen Weiten des Internet viel zu früh.