Virus

ICANN ändert wegen des COVID-19 das Cancún-Meeting in ein Online-Meeting

Der Ausbruch des Corona-Virus und seine globalen Folgen zwingt die Internet-Verwaltung ICANN, neue Wege zu gehen: das 67. Meeting, das im mexikanischen Cancún stattfinden sollte, wird ausschließlich online abgehalten.

Drei Mal im Jahr trifft sich ICANN zu öffentlichen Konferenzen, die sich turnusmässig weltweit verteilen. Den Auftakt in diesem Jahr macht Meeting Nr. 67, das vom 07. bis 12. März 2020 in Cancún, einer mexikanischen Stadt auf der Halbinsel Yucatán am Karibischen Meer, stattfinden sollte. Daraus wird nun aber nichts: am 19. Februar 2020 teilte ICANN mit, dass das Meeting ausschließlich online abgehalten werden soll. Grund ist der sogenannte Corona-Virus (COVID-19), eine virale Infektionskrankheit, die sich als Atemwegserkrankung mit Beschwerden wie Fieber, Husten, Atemnot und einer Lungenentzündung äussert und sich seit Dezember 2019 über den Erdball verteilt. Ausschlaggebend war laut ICANN eine Warnung der World Health Organization (WHO); sie hatte am 30. Januar 2020 den Ausbruch des Virus als »Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite« (PHEIC) eingestuft. Bei Teilnehmern aus oft über 150 Ländern konnte und wollte ICANN kein Risiko eingehen. »Protecting the health and safety of the ICANN community is our top priority«, so Maarten Botterman, Chair des ICANN Board of Directors.

Damit feiert die erste, reine »remote participation-only«-Konferenz in der Geschichte ICANNs ihre historische Premiere. Details sollen in den kommenden Tagen veröffentlicht werden; es ist also noch offen, welche Sessions online abgehalten werden. Auch die technischen Rahmenbedingungen müssen erst geschaffen werden. Zwar ist es schon lange möglich, online an ICANN-Meetings teilzunehmen, die Zahl der Zuseher dürfte jedoch diesmal deutlich größer sein. In jedem Fall müssen sich die Teilnehmer vorher registrieren lassen; dies ist mit keinen größeren Hürden verbunden und sollte von Interessenten ab sofort unter der Adresse meetings.icann.org/en/remote67 erledigt werden.

Experten zweifeln, dass sich ICANN mit dieser Entscheidung einen Gefallen getan hat. Zwar steht die Gesundheit der Teilnehmer über allem, und in Zeiten des Klimawandels ist es höchste Zeit, aufwändige Reisen zu vermeiden und eine Online-Konferenz zu testen. Aktuell haben aber bereits viele Gruppen ihre Sessions abgesagt, da sich das persönliche Gespräch bevorzugen. Wer am Ende online mit dabei sein wird, muss man also derzeit abwarten; eine deutlich abgespeckte Version eines Meetings hätte aber wiederum kaum die Relevanz, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Gut möglich, dass das erst wieder bei ICANN 68 erfolgen wird, für das die ICANN-Karawane vom 22. bis 25. Juni 2020 nach Kuala Lumpur (Malaysia) weiterzieht. Als zweite Konferenz des Jahres ist es als »Policy Forum« mit vier Tagen Dauer das kürzeste.

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