SportAccord, in Lausanne ansässige Bewerberin um die neue globale Top Level Domain .sport, kämpft mit Personalproblemen.
Kirsan Nikolajewitsch Iljumschinow, bis 2010 Oberhaupt der Republik Kalmückien und seit 1995 Präsident des Weltschachbundes FIDE, wurde vom US-Finanzministerium wegen mutmaßlicher Unterstützung der syrischen Regierung auf die »Specially Designated Nationals List« gesetzt; damit wird ihm die Ausübung geschäftlicher Tätigkeiten untersagt. Bei SportAccord wurde Iljumschinow bisher als »executive organ« geführt, ist seit der Ankündigung der US-Regierung dort aber offenbar durch den spanischen Sportfunktionär Jose Perurena ersetzt worden. Damit will SportAccord offenbar einem Bann von ICANN entgehen, da Sektion 1.1 des Bewerberhandbuchs voraussetzt, dass ICANN »all U.S. laws, rules, and regulations« einhält. Spiegelbildlich hätte ein Zuschlag für SportAccord das Risiko in sich getragen, dass nicht nur ICANN ins Visier der US-Behörden gerät, sondern auch dem einzigen Mitbewerber, dot Sport Limited, eine Klagemöglichkeit eröffnet wird. Bis wann sich das Schicksal von .sport entscheidet, bleibt abzuwarten; derzeit sind auch im Zusammenhang mit der Plural-Variante .sports Schiedsgerichtsverfahren anhängig.
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