nTLDs

Sedo stellt Awareness-Report vor

In China sind nTLDs bekannter und beliebter als sonst in der Welt, so eine aktuelle Studie der Domain-Handelsplattform Sedo. Leider erfahren wir nicht, warum.

Sedo hat nun bereits die dritte Studie unternommen, um zu erfahren, welchen Bekanntheitsgrad die neuen Domain-Endungen haben. Ziel war diesmal, nachdem mittlerweile die ersten neuen Endungen aktiv sind und die Allgemeinheit Domains unter ihnen registrieren kann, festzustellen, inwieweit dies bekannt ist, wie der Nutzen der neuen Endungen wahrgenommen wird und ob Unternehmen sie akzeptieren und registrieren. Die Erhebung fand im Mai 2014 statt und mündete im 32-seitigen »Research Brief 2014 – International gTLD Awareness Report«.

Auf Sedos Anfrage reagierten insgesamt 1.150 Personen, davon 608 in den USA, 248 in Großbritannien, 235 in Deutschland und 241 in China. Zunächst klopfte Sedo die Beteiligten hinsichtlich deren Stand im Unternehmen und die Größe des Unternehmens ab. Bei den Erfahrungen im Umgang mit Domains (Haben Sie schon einmal Domains gekauft?) gibt es erste Überraschungen: die in Deutschland Befragten schneiden am schlechtesten ab (40 Prozent), die in China Befragten am besten (80 Prozent). Nach einigen weiteren Fragen ging man bei Sedo die Kernfragen an. Deren Antworten enttäuschen und irritieren: in China sind sich 73,4 Prozent der Befragten bewusst darüber, dass die neuen Endungen schon zu haben sind. In Deutschland sind es immerhin 44,7 Prozent, wohingegen USA und Großbritannien bei rund 34 Prozent liegen. USA stechen zusätzlich hervor, indem über 54 Prozent noch nie etwas von den neuen Endungen gehört haben wollen. Hinzu kommt in den USA, dass sich der Anteil bei Angestellten der Marketingabteilungen, die in einer ähnlichen Sedo-Studie vom Vorjahr den neuen Endungen zu 60 Prozent skeptisch gegenübergestanden haben, nach den ersten Wochen mit aktiven nTLDs nun auf 75 Prozent erhöht hat. Bei den Befragten in den USA, die nicht im Marketing tätig sind, meinten lediglich 50 Prozent, dass die neuen Endungen das Internet komplizierter machen. In den übrigen Gruppen meinen das lediglich 43 Prozent. Überwältigend ist auch der Umstand, dass in China über 60 Prozent die verschiedenen Startphasen der einzelnen Endungen verstehen. In Deutschland sind das nur gut 12 Prozent, in USA 6 sowie in Großbritannien 5 Prozent.

Das Resümee der Sedo-Studie ist letzten Endes: die neuen Endungen sind nach wie vor nicht bekannt genug. Nur die Chinesen wissen Bescheid und erkennen das Potential. Leider geht aus der Studie nicht hervor, warum in China die neuen Domain-Endungen bekannter und beliebter sind. Liegt es einfach an besserer Aufklärung vor Ort? Dann fragt sich, wer die wie initiiert hat. Oder liegt es an den internationalisierten Endungen, die chinesische Zeichen repräsentieren? Aber die gibt es bei älteren Endungen – jedenfalls im Second Level – schon seit Jahren. Möglicherweise stellt der Umstand, dass 22,9 Prozent der befragten Chinesen in IT-Abteilungen tätig sind, gegenüber 6,9 Prozent der Deutschen, 4,2 Prozent der Briten und 2,9 Prozent der US-Amerikaner. Aber auch darauf lässt sich das wohl nicht stützen, schaut man sich an, wieviele Befragte aus den USA und Großbritannien Allrounder sind und als Einzelkämpfer oder in einem Kleinunternehmen auch IT-Aufgaben zu bewältigen haben.

Eine kurze Zusammenfassung der Studie, über die Sie auch die ausführliche Fassung bestellen können, finden Sie bei Sedo.

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