Die jahrelangen Auseinandersetzungen um die Einführung der generischen Top Level Domain .amazon nähern sich ihrem Ende.
In einem Blogeintrag vom 19. Dezember 2019 teilte ICANN-CEO Göran Marby mit, dass das Registry-Agreement mit der Bewerberin Amazon EU S.à r.l. unterzeichnet worden sei. Damit sei der Weg für eine Delegierung von .amazon, also ihre Eintragung in die Root Zone, frei. Nach Angaben von Marby hat Amazon durch eine Reihe von »Public Interest Commitments« (PICs) sichergestellt, dass die Interessen der Anrainerstaaten, also insbesondere der Mitgliedsstaaten der »Amazon Cooperation Treaty Organization« (ACTO), gewahrt werden. So dürfen sie unter anderem 1.500 Domains blockieren, sofern sie besondere kulturelle Bedeutung haben. Ob sich die ACTO-Staaten damit abfinden oder nun den Klageweg beschreiten, ist öffentlich bisher nicht bekannt. Vorläufig laufen die Tests für eine Delegierung, was angesichts der Unterstützung von Back-End-Provider Neustar aber nur eine Formsache sein dürfte.