Der französische Kosmetikhersteller L’Oréal, hat eine Lücke gefunden, um die strengen Regeln zur Vermeidung von »closed generics« zu umgehen.
Um Domains unter der neuen Endung .makeup registrieren zu dürfen, muss man nicht nur strenge Vergaberegeln erfüllen, sondern auch hohe Gebühren bezahlen. So verlangt etwa der Registrar 101domain GRS Limited US$ 6.999,– jährlich pro .makeup-Domain; gleichwohl verzeichnet er über die Hälfte aller rund 233 registrierten Domains. Hintergrund ist, dass L’Oréal die neu eingeführte Endung .makeup grundsätzlich jedermann offenhalten muss, da allgemein-beschreibende TLDs unter anderem auf Drängen des Governmental Advisory Committee jedermann zur Verfügung stehen sollen. Allein die hohen Gebühren dürften jedoch zahlreiche Interessenten abschrecken. Und um erst gar niemand auf die Idee zu bringen: über 150 .makeup-Domains hat die Registry selbst registriert, wobei die Adressen den Namen von über 150 »Influencern« entsprechen, die über Youtube Kosmetiktipps geben. Von ICANN hat L’Oréal bisher nichts zu fürchten; die Internet-Verwaltung hat bisher nicht angekündigt, die Praxis näher untersuchen oder beanstanden zu wollen.